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Stumpenkerze kaufen: was gibt es zu beachten?

Kerzen machen Stimmung. Sie können für gemütliche, festliche, behagliche oder romantische Atmosphäre sorgen. Darum wird es Dir beim Kauf hauptsächlich darum gehen, dass die Kerze gut aussieht: Hat sie die richtige Form, Farbe und Größe? Die richtige Stumpenkerze findest Du sicher. Es gibt sie in sehr vielen Ausführungen – groß, klein, schlank, gedrungen, weiß, farbig, mehrfarbig…
Auch darin, wie lange sie leuchten, unterscheiden sich Stumpenkerzen. Die Brenndauer hängt von der Größe ab, von der Herstellung und vom Material. Das Wachs und Zusätze wie Farb- oder Duftstoffe spielen weiter eine Rolle dafür, welche Stoffe Deine Kerze abgibt und wie viel davon. Feuer und Flammen setzen ja immer Substanzen frei. Zudem entscheidet das Material noch, wie umwelt- und klimafreundlich eine Kerze ist.
Eine Orientierung bietet Dir das RAL-Gütezeichen, das die meisten Kerzen aus deutscher Herstellung tragen. Kerzen mit dem Gütesiegel erzeugen beim Abbrennen wenig Ruß und Rauch. Sie setzen keine bedenklichen Schadstoffe frei und sollen keine Farben und Lacke enthalten, die der Gesundheit schaden können. Auch die Rohstoffe zur Herstellung sind arm an Schadstoffen und die Angaben zur Brenndauer verlässlich. Das Zertifikat verspricht zudem noch, dass Form, Farbton, Proportionen der Kerzen und die Qualität ihres Dochtes gleichbleibend sind.


Was genau ist eine Stumpenkerze?

Stumpenkerzen sind üblicherweise zylindrisch, höher als dick, aber nicht dünn – also in der Regel dicker als normale Haushaltskerzen oder Spitzkerzen und höher als Teelichte. Sie sind in vielen Größen und Farben erhältlich und werden im Haushalt am häufigsten verwendet, weil für jeden Zweck die passende Ausführung existiert. Du kannst Stumpenkerzen auch etwa in Blumengestecke und Adventskränze einbauen oder in geeigneten Gefäßen abbrennen.


Welche Größen und Formen von Stumpenkerzen sind erhältlich?

Die Form fast aller Stumpenkerzen ist streng zylindrisch, höher als dick und ausgewogen in ihren Proportionen. Es gibt aber auch kleine, sehr gedrungen aussehende und sehr große, schlanke Varianten.
Die Höhe liegt meistens zwischen 4 und 10 cm, aber manchmal kannst Du auch Riesen entdecken, die 75 cm hoch oder höher sind.
Der Durchmesser beträgt häufig 4 bis 8 cm, aber reicht auch oft bis 10 cm. Darüber hinaus gibt es manchmal noch sehr dicke Stumpenkerzen mit 15 cm Durchmesser und teils noch dickere mit mehreren Dochten.
Bei den Farben kannst Du Deine Wünsche wahr machen – weiß, schwarz, rot, blau, grün, gelb, orange, zweifarbig, mehrfarbig, Oberfläche gemasert oder marmoriert … Gerade die Vielfalt der Farben und Muster ist schier endlos.


Wie lange brennt eine Stumpenkerze?

Stumpenkerzen brennen zwischen 10 und mehr als 60 Stunden lang. Wenn eine Brenndauer auf der Verpackung angegeben ist und sie noch das RAL-Gütezeichen trägt, kannst Du Dich darauf verlassen. Neben der reinen Masse an Wachs, die abbrennen kann, spielt speziell noch die Art der Herstellung eine Rolle.


  • Gepresste Kerzen: Bei dem industriellen Verfahren kommt ein Granulat aus Wachskrümeln zusammen mit einem Docht in eine Form und wird durch Pressen zur Kerze verdichtet. Minderwertige Kerzen haben nach dem Pressen noch kleine Lücken zwischen den Körnern des Granulats. Sie brennen sehr schnell ab – schneller als man es ihrer Größe ansieht. Schlecht gepresste Kerzen kannst Du oft daran erkennen, dass sie sich unten an ihrem Boden rau und bröselig anfühlen. Sie sind auch leicht für ihre Größe.
  • Gegossene Kerzen: Flüssiges Wachs kommt in eine Form mit dem Docht. Der Wachskörper der Kerze ist danach dichter als der von gepressten Kerzen und brennt langsamer ab.
  • Gezogene Kerzen: Hier wird ein Docht durch ein Wachsbad gezogen, bis der Wachsmantel die gewünschte Dicke hat. Zum Teil wird die Kerze anschließend noch begradigt, damit sie eine gleichmäßige Dicke hat. Kerzenziehen ist das älteste Handwerksverfahren in der Kerzenherstellung.

Wie lässt sich die Brenndauer verlängern?

Du kannst die Brenndauer Deiner Kerzen oft mit ein paar Tricks verlängern, teilweise sogar deutlich.
Docht richten und kürzen: Wenn ihr Docht lang ist, brennt eine Kerze heller, aber auch schneller ab. Wenn sich der Docht stark nach einer Seite biegt, können Kerzen ungleichmäßig abbrennen. Auch das verkürzt ihre Lebensdauer. Du kannst also den Docht aufrichten – möglichst nach dem Ausmachen, wenn das Wachs noch warm ist. Dann bricht der Docht nicht. Du kannst ihn noch so kürzen, dass die Kerze noch hell genug für Dich leuchtet. Mit einem sehr kurzen Docht droht die Flamme zu verkümmern. Lass das Wachs immer gut abkühlen, bevor Du den Docht bearbeitest!
Flamme mit Wachs vom Rand füttern: Wenn der Wachsrand rund um den Docht hoch geworden ist, kannst Du ihn abschneiden – am besten, solange die Kerze nach Gebrauch noch warm ist. Kleine Wachsstücke kannst du vorsichtig in das flüssige Wachs am Docht geben. Der Wachspegel steigt. Die Kerze brennt nun weniger hell und langsamer ab. Pass bitte auf, dass Du Dir nicht die Finger verbrennst! Abgeschnittene Wachsreste kannst Du auch aufheben und mit anderen zu neuen Kerzen verarbeiten.
Vor Gebrauch in den Kühlschrank oder ins Gefrierfach: Wachs muss flüssig sein, damit er am Docht verbrennen kann. Kaltes Wachs wird weniger schnell flüssig, so dass gekühlte Kerzen langsamer abbrennen.


Sicherheit: was gibt es bei der Platzierung der Blockkerze zu beachten?

Für Gesunde sind gute Kerzen unbedenklich, solange Du nicht hunderte davon in einem kleinen, ungelüfteten Kämmerchen abbrennst. Denn Feuer setzt immer Stoffe frei. Das lässt sich auch bei Kerzen nicht verhindern. In Innenräumen gelten sie inzwischen als wichtige Quellen für Feinstaub. Weiter entstehen Ruß, Kohlendioxid und andere Substanzen. Das RAL-Gütezeichen ist ein Anhaltspunkt für rauch-, ruß- und schadstoffarme Kerzen. Personen mit empfindlichen Atemwegen, Allergien, Asthma und anderen Atemwegserkrankungen sollten besser aufpassen. Als besonders ungünstig für sie gelten Kerzen aus Paraffin mit Duftstoffen. Sie, Farbstoffe, Lacke und andere Zusätze beeinflussen, welche Substanzen eine brennende Kerze abgibt. Auch Wachs ist nicht gleich Wachs:


  • Paraffin ist das häufigste „Wachs“ in Kerzen. Es entsteht quasi als Abfall in der Ölindustrie, ist darum billig, aber hat keine gute Umwelt- und Klimabilanz. Beim Verbrennen werden mehrere Substanzen frei, die empfindliche Atemwege reizen können. Vorbelastete Personen sollten Räume gut durchlüften, wenn sie Kerzen aus Paraffin abbrennen oder besser andere kaufen.
  • Stearin, das zweithäufigste „Kerzenwachs“, besteht aus Pflanzen- und Tierfetten. Die Umwelt- und Klimabilanz hängt von der Zusammensetzung ab. Sie ist vergleichsweise gut, wenn Tierfette aus Schlachtabfällen und heimisches Rapsöl verwendet wurden. Schlechter ist sie, wenn die Pflanzenfette aus Palmöl und Kokosöl bestehen. Diese Rohstoffe müssen nicht nur sehr weit reisen. Für ihren Anbau werden auch oft wertvolle Regenwälder gerodet.
  • Wachs aus Soja und Raps ist bei Kerzen auf dem Vormarsch. Die nachwachsenden Rohstoffe haben eine gute Klimabilanz, speziell wenn die Pflanzen in Deutschland oder Europa angebaut wurden. Als gesund gelten beide Wachssorten. Kerzen, die zu hundert Prozent aus ihnen bestehen, brennen sehr sauber ab.
  • Bienenwachs ist vergleichsweise teuer. Doch es gilt als sauberstes und nachhaltigstes Wachs. Gerade wenn es aus der Bioimkerei um die Ecke kommt, hat es die beste Umwelt- und Klimabilanz.

Glanz, Farben und Düfte machen Kerzen für viele Menschen attraktiver. Beim Verbrennen entstehen aus manchen Lacken, Farb- und Duftstoffen aber Substanzen, die ungesund sein können. Beim RAL-Gütesiegel verpflichten sich die Hersteller, auf solche Zusatzstoffe zu verzichten. Personen mit empfindlichen oder erkrankten Atemwegen sollten besonders bei Duftkerzen zurückhaltend sein.


Wachsreste von Blockkerzen erneut verwenden oder recyceln

Aus Stümpfen von Stumpenkerzen und anderen Wachresten kannst Du neue Kerzen herstellen. Gießen ist die einfachste und sauberste Methode.

  1. Farbe oder Farben festlegen. Wenn Du Kerzen mit einer schönen Farbe oder mehrfarbige Kerzen machen willst, musst du die Wachsreste nach Farben sortieren und jeweils getrennt verflüssigen. Sonst kommt oft braun dabei heraus, wenn man alle Farben mischt.
  2. Bringe das Wachs im Wasserbad zum Schmelzen. Dazu muss das Wasser muss nicht kochen. Wie lange es dauert, bis Dein Wachs flüssig ist, hängt von der Art oder Deiner Mischung ab. Beispielsweise Paraffin und Sojawachs schmelzen recht schnell, Stearin und Rapswachs etwas langsamer. Rühre beim Erwärmen immer wieder um, bis alles flüssig ist. Versuche auch, Verunreinigungen wie alte Dochtkrümel zu entfernen.
  3. Einen Faden als Docht vorbereiten. Dazu nimmst Du entweder einen dicken Faden aus reiner Baumwolle (z.B. alter Schnürsenkel, Band von Kapuzenpullover) oder drehst aus mehreren Fäden eine dünne Schnur. Den Docht tauchst Du nun mehrfach in das flüssige Wachs auf dem Herd und lässt ihn dazwischen immer wieder abkühlen.
  4. Für „nackte“ Kerzen ohne Gefäß brauchst Du eine Röhre, die Du nach dem Gießen entfernen kannst. Dazu bieten sich etwa die Papprohre von Klopapier- und Haushaltsrollen an. Wenn die Röhre zu lang ist, kürzt Du sie entsprechend. Als Untergrund für die Röhre kommt eine Glasschale infrage, die am Boden mit Sand bedeckt ist. Ebenso kannst Du die Röhre unten mit Pappe oder dergleichen abdichten und auf ein Brett stellen. Für Kerzen im Gefäß suchst du einfach ein Glas, eine Tasse oder ähnliche Gefäße von gewünschter Größe aus. Die Gefäße werden nach dem Gießen nicht entfernt, sondern zu einem Teil Deiner neuen Kerze.
  5. Den vorbereiteten Docht in der Mitte fixieren. Dazu kannst Du etwa einen Zahnstocher oder Holzspieß mittig auf die Röhre oder das Glas legen und daran den Docht befestigen. Mit einem Tropfen Wachs geht das einfach. Aber Du kannst genauso Kleber oder Klebstreifen verwenden. Wie auch immer – am Ende sollte der Docht zentral im Gießgefäß hängen.
  6. Das flüssige Wachs vorsichtig eingießen. Einfarbige Kerzen mit Gefäß sind fertig, sobald das Wachs abgekühlt ist und Du den Docht von der Halterung gelöst hast. Bei einfarbigen Kerzen ohne Gefäß musst Du außerdem die Röhre aus Pappe vorsichtig entfernen. Das klappt besser, wenn das Wachs noch ein leicht warm ist.
  7. Für mehrfarbige Kerzen gießt Du zunächst das Wachs mit der Farbe ein, die Du in der Kerze als unterste haben willst. Sobald das Wachs etwas abgekühlt hat, kannst du die nächste Farbschicht drauf gießen, ein bisschen warten, die nächste Schicht gießen und so weiter…