Gartenkalk kaufen: Das gibt es zu beachten

Wenn Du Gartenkalk kaufen willst, weißt Du wahrscheinlich schon über die Vorlieben Deiner Gartenpflanzen Bescheid? Wenn nicht: Die meisten Gartenpflanzen lieben schwach saure bis neutrale Böden, also Böden mit einem sogenannten pH-Wert von 6 bis 7. Wird der Boden zu sauer, leiden diese Pflanzen, während nun andere, meist unerwünschte Unkräuter besser wachsen. Einen niedrigen pH-Wert kannst Du mit einer angepassten Menge an Kalkdünger wieder in den optimalen Bereich verschieben. Das hat viele positive Wirkungen für Deinen Garten. Zu sauren Boden erkennst Du also möglicherweise daran, dass ein paar oder viele Deiner Gartenpflanzen welke Triebe haben oder andere Mangelerscheinungen zeigen und vermehrt Unkräuter sprießen. Genau feststellen, wie sauer der Boden in Deinem Garten ist, kannst Du aber nur, indem Du den erwähnten ph-Wert bestimmst, z.B. mit einem entsprechenden Testkit. Doch auch Böden, die einen guten pH-Wert haben, können ab und zu etwas Gartenkalk vertragen. So beugst Du einer Versauerung vor. Gartenerde versauert von selbst durch natürliche Prozesse und durch äußere Einflüsse. Dazu gehören „saurer“ Regen, aber auch einige Düngemittel.


  • Fast alle Gärten brauchen ab und zu einmal Gartenkalk. Davon profitieren der Boden und die Mehrheit aller Gartenpflanzen. Ausnahmen sind Gärten, in denen auf saurem Boden absichtlich Pflanzen wachsen sollen, die sauren Boden mögen.
  • Wie viel Gartenkalk braucht Dein Garten? Dazu misst Du am besten den pH-Wert des Bodens, was mit einem Testkit sehr schnell und einfach geht. Je sauerer ein Boden ist, desto mehr Kalkdünger wird benötigt, um ihn wieder optimal einzustellen. Der zweite Faktor ist die Größe Deines Gartens. Für große Flächen brauchst Du mehr Gartenkalk als für kleine.
  • Welcher Kalkdünger ist für Deinen Garten der beste? Es gibt verschiedene Sorten von Gartenkalk, die für unterschiedliche Bodentypen wie etwa sandige oder lehmige Böden vorgesehen sind. Einen speziellen Gartenkalk für Rasen gibt es auch.
  • Welche Hilfsmittel brauchst Du noch? Sinnvoll ist sicher ein Testkit für den pH-Wert. Bei großen Gärten oder Rasenflächen kannst Du auch über einen Streuwagen nachdenken. Damit kannst Du den Gartenkalk schnell und gleichmäßig ausbringen.

Was ist Gartenkalk?

Gartenkalk ist ein Kalkdünger. Mit ihm kannst du regulieren, wie sauer, neutral oder basisch der Boden in Deinem Garten ist. Du kannst damit also den ph-Wert verändern und in einem Bereich stabilisieren, in dem sich Deine Gartenpflanzen wohl fühlen. Lass dich von den vielen Namen für Kalkdünger nicht verwirren: Kalk und Kalkstein sind populäre Bezeichnungen für die chemische Verbindung Calciumkarbonat, das auch eine Kalkverbindung in der Kohlensäure ist. Darum heißt Kalk teils auch kohlensaurer Kalk, obwohl beide so gut wie dasselbe sind. Viele handelsübliche Kalkdünger bestehen aus kohlensaurem Kalk.


Welcher Kalk für den Garten?

Du wirst schnell feststellen, dass es Kalkdünger unter verschiedenen Namen gibt. Die Inhaltsstoffe ähneln sich zwar, aber für bestimmte Böden sind manche Kalkdünger besser oder schlechter geeignet. Lies die Gebrauchsanweisung genau durch. Selbst bei einer Sorte von Kalkdünger können sich die Empfehlungen deutlich unterscheiden. So ist zum Beispiel mancher Algenkalk geeignet für ökologischen Gartenbau, wogegen die Hersteller bei einem anderen Algenkalk ausdrücklich von dieser Verwendung abraten. Hier ein kleine Übersicht über die Sorten:


Gartenkalk und kohlensaurer Kalk

Gartenkalk und kohlensaurer Kalk sind Oberbegriffe für natürliche Kalkdünger. Sie bestehen aus gemahlenem Kalkgestein, das schwer löslich ist. Darum wirken diese Kalkdünger langsam und schonend. Normalerweise besitzen sie einen geringen Magnesium-Gehalt, aber zum Teil werden sie mit zusätzlichem Magnesium angereichert. Das ist bei so genanntem „Dolomitkalk“ der Fall. Er bietet sich entsprechend für Pflanzen an, die viel Magnesium benötigen wie beispielsweise Nadelbäume.


Algenkalk

Algenkalk besteht aus abgestorbenen Rotalgen. Er enthält rund rund 80 Prozent kohlensauren Kalk, einen hohen Magnesiumanteil und viele Spurenelemente wie Mangan, Bor und Iod. Er kommt oft im ökologischen Gartenbau zum Einsatz und hat eine positive Wirkung auf viele Blütenpflanzen, Gemüse und Kartoffeln. Manchen Sorten eignen sich aber ausdrücklich nicht für den ökologischen Gartenbau, sondern sind etwa empfohlen für Buchsbäume und sollen diese auch vor den Schädling Buchsbaumzünsler schützen.


Vitalkalk und Rasenkalk

Vitalkalk und Rasenkalk sind Handelsbezeichnung für Kalkdünger, der vorwiegend aus kohlensaurem Kalk bestehen, aber oft Zusätze wie Magnesium, Eisen und Mikroorganismen enthalten. Sie sollen die Wurzelbildung oder Bodenqualität verbessern. Rasenkalk ist Gartenkalk, der für Rasen besonders nützlich ist.


Kalkmergel

Kalkmergel ist eine Mischung aus Kalk und Ton. Der Tonanteil beträgt bis zu 30 Prozent und hilft, den pH-Wert des Bodens nachhaltig zu stabilisieren. Kalkmergel eignet sich besonders für sandige Böden. Er erhöht ihre Speicherfähigkeit für Wasser und macht Böden fruchtbarer.


Gesteinsmehl

Gesteinsmehl besteht, wie der Namen schon angibt, aus gemahlenem Gestein. Das Mehl enthält kohlensauren Kalk sowie verschiedene Mineralien und Spurenelemente. Die Inhaltsstoffe und ihre Mengen können sich aber erheblich unterscheiden je nachdem, um was für ein Gestein es sich handelt und woher es stammt.


Branntkalk und Löschkalk

Branntkalk und Löschkalk sind stark ätzende Kalkdünger und heikel im Gebrauch. Auf beide verzichtest Du im Garten also besser. Zum Einsatz kommen sie in der Landwirtschaft.


Für welche Pflanzen ist Gartenkalk geeignet?

Böden sind von Natur aus sehr unterschiedlich, mal mehr mal weniger sauer oder basisch. Pflanzen wachsen überall. Einige bevorzugen sogar saure Böden, aber andere eben nicht – wie die meisten Gartenpflanzen. Für sie ist es wichtig, den Boden vor Versauerung zu schützen und seinen pH-Wert stabil zu halten. Darum musst Du etwas tun, wenn der Boden in Deinem Garten zu sauer ist und Kalkdünger einsetzen. Bei einigen Arten, wie bei vielen Beeren, gehen allerdings die Meinungen darüber auseinander, ob sie Kalkdüngung brauchen oder nicht. Die Liste der Pflanzen, die üblicherweise davon profitieren, ist lang. Hier nur ein paar davon.


  • Blütenpflanzen: Akelei, Alpenveilchen, Anemonen, Astern, Blühende Stauden, Christrosen, Chrysanthemen, Clematis, Gladiolen, Hyazinthe, Nelken, Tulpen
  • Sträucher: Buchsbaum, Efeu, Holunder
  • Gemüse: Rüben (z.B. Karotten, Kohlrabi, Rettich), Lauchgewächse (z.B. Lauch, Knoblauch, Schnittlauch, Zwiebel), Kohlgewächse (z.B. Blumenkohl, Grünkohl, Rosenkohl, Rotkohl, Wirsing), Bohnen, Erbsen, Kartoffeln, Tomaten, Spargel
  • Kräuter: Borretsch, Oregano, Salbei, Thymian
  • Obst: Obstbäume (z.B. Apfel, Birne, Pflaume, Süßkirsche), Stachelbeere

Muss ich den pH-Wert des Bodens messen?

Du musst den pH-Wert nicht unbedingt messen. Doch es ist die zuverlässigste und genauste Methode, um festzustellen, wie sauer oder basisch der Boden in deinem Garten ist. Es geht auch ziemlich einfach. Dazu kaufst Du einen Testkit und folgst seiner Bedienungsanleitung. In der Regel musst Du eine kleine Bodenprobe in bestimmter Tiefe aus Deinem Garten entnehmen, sie mit destilliertem Wasser mischen und das Teststäbchen oder Testpapier in das Gemisch halten. Nach kurzer Zeit kannst Du den pH-Wert direkt oder über einer Tabelle ablesen. Alternativ kannst Du eine Bodenprobe ins Labor schicken und sehr detailliert untersuchen lassen. Doch das kostet mehr Geld als ein Testkit. Hier findest Du noch Richtwerte dazu, welchen pH-Wert bestimmte Böden ungefähr haben sollten. 0,2 Einheiten Abweichung nach oben oder unten sind meistens kein Problem:


Bodentyp

ph-Wert (ca.)

Sandböden

5,5

Lössboden

7,2

Lehmboden

6,9

Lehmiger Sand (je nach Lehmgehalt)

6 - 6,5


Ist Gartenkalk in Bioqualität sinnvoll?

Wenn Du Bioanbau betreibst, ist es sicher beruhigend, auch Kalkdünger in Bioqualität zu verwenden. Wenn er ein entsprechendes Zertifikat hat, gehst Du damit gehst Du sicher, dass keine unerwünschte Stoffe im Dünger sind. Allerdings ist Gartenkalk sowieso natürlichen Ursprungs.


Wie wirkt Gartenkalk?

Viele Pflanzen und Bodenorganismen mögen keine sauren Böden mit pH-Wert von weniger als 6. Durch Gartenkalk kannst Du diesen Wert anheben, also den Boden weniger sauer machen. Kalkdünger hat noch weitere nützliche direkte und indirekte Effekte auf Deinen Gartenboden. Aber Du darfst auch nicht zu viel Gartenkalk verwenden. Er kann den Pflanzen im Boden wichtige Nähstoffe entziehen. Nur mit der richtigen Menge wird der pH-Wert in Deinem Garten optimal, was viele Vorteile hat:


  • Die Humusbildung nimmt zu.
  • Der Boden kann mehr Nährstoffe aufnehmen und speichern.
  • Der Boden kann mehr Feuchtigkeit speichern und trocknet nicht so schnell aus.
  • Der Boden erwärmt sich im Frühjahr schneller.
  • Der Boden wird beständiger gegen Erosion, Verschlämmung und Verdichtung.
  • Die Mikroorganismen im Boden arbeiten besser und liefern Pflanzen wertvolle Nährstoffe.
  • Die Pflanzen erhalten mehr Calcium, was sie robuster gegen Schädlinge macht.
  • Dein Garten wird fruchtbarer, dein Gemüse ertragreicher.

Gartenkalk streuen: Anleitung und Tipps

Wann wird Gartenkalk gestreut?

Ob Dein Garten Kalk braucht, stellst Du am sichersten mit einem Test des pH-Werts fest. Auch Pflanzenarten wie Moose, Acker-Schachtelhalm und Sauerampfer oder Mangelerscheinungen wie bleiche, vergilbte Blätter und Triebe mit schrumpeligen, trockenen Spitzen können auf saure Böden hinweisen. Aber gerade Mangelerscheinungen können auch andere oder mehrere Ursachen haben. Die Empfehlungen, wann Du am besten Kalk ausbringst, unterscheiden sich. Zum Teil spielt dabei auch eine Rolle, welcher Bodentyp vorliegt und welche Pflanzen Du dort hast. Für den Garten ist es gut, im Frühjahr zwischen Februar und April zu kalken. Dann brauchen Deine Pflanzen viele Nährstoffe. Wenn das nicht möglich ist oder vergessen wurde, lässt sich das Kalken aber auch im Herbst nachholen. Wichtig ist, dass der Boden trocken ist. Auch für die nächsten Tage sollte möglichst kein Regen angesagt sein: Kalk verklumpt bei Nässe und gelangt dann sehr schlecht in den Boden. Aber auch Sonne ist ungünstig, weil Pflanzenteile bei Kalk und Sonnenlicht verbrennen können.


Wie viel Gartenkalk benötigt man?

Zu viel Kalk kann Deinen Pflanzen schaden. Wenn Du zu wenig Kalk verwendest, ist die Wirkung nur schwach. Die richtige Menge entscheidet also darüber, wie erfolgreich der Einsatz von Kalkdünger ist. Voraussetzung ist aber, dass Du weißt, wie sauer der Boden in Deinem Garten ist – denn danach richtet sich die optimale Menge. Je saurer ein Boden ist, desto mehr Kalk solltest Du einsetzen. Für leicht saure Böden mit einem pH-Wert von 6 oder leicht darunter reichen 150 g pro m². Diese Menge kannst Du auch bei Böden mit einem pH-Wert bis 7 verwenden, um ihren Säuregehalt zu stabilisieren. Saure Böden mit einem pH-Wert von 5,5 – 6 benötigen schon etwa 200 g pro m² und noch saurere mit einem pH-Wert von unter 5,5 mindestens 250 g pro m².


Wie streut man Gartenkalk?

Zur Vorbereitung lockerst Du den Boden auf und befreist ihn von Unkraut. Danach verteilst Du die benötigte Menge an Gartenkalk entweder per Hand oder mit einem Streuwagen. Der empfiehlt sich besonders für große Flächen und Rasen.


Kalk für den Rasen verwenden

Grundsätzlich funktioniert das Kalken von Rasen so wie auf anderen Flächen. Damit der Rasen den Kalk aber gut aufnimmt, solltest Du ihn vorher mähen und sehr gründlich auflockern, also etwa vertikutieren oder spiken (aerifizieren). Danach gehst Du vor, wie schon oben beschrieben. Wenn Deine Rasenfläche groß ist, lohnt sich ein Streuwagen.