Mit Rollläden Energie sparen: Kälteschutz im Winter, Hitzeschutz im Sommer 

Rollläden sind nicht nur Licht- und Sichtschutz: Ein qualitativ hochwertiger Rollladen dient ebenso als Hitzeschutz und Wärmedämmung – im Sommer hält er die Hitze draußen, im Winter die Wärme drinnen. Das senkt den Energieverbrauch und damit die Kosten. Doch welche Rollläden sind die richtigen für Dich? Wir fassen die wichtigsten Punkte zusammen, vom praktischen Nutzen bis zu den verschiedenen Rollladen-Modellen und -Bauweisen.


Zusammenfassung – In aller Kürze

  • Rollläden sind multifunktional und bieten Licht-, Sicht-, Hitzeschutz sowie Wärmedämmung, was den Energieverbrauch und Kosten senken kann.
  • Der Unterschied zwischen Rollläden und Jalousien liegt in ihrer Konstruktion und Funktionalität.
  • Rollläden bieten neben Licht- und Sichtschutz auch Schallschutz, Schutz vor Wind und Wetter und haben temperaturregulierende Wirkung.
  • Sie können den Wärmeverlust am Fenster reduzieren und die Heizkosten senken.
  • Rollläden sind auch effektiv für den Hitzeschutz, indem sie bis zu 90% der Sonneneinstrahlung abhalten und Hitze reflektieren.
  • Einbruchhemmende Rollläden können zusätzliche Sicherheit bieten.
  • Es gibt verschiedene Arten von Rollläden, darunter Aufsatzrollläden, An- und Vorbaurollläden und Dachfensterrollläden.
  • Rollläden können aus verschiedenen Materialien hergestellt werden, einschließlich PVC, Aluminium oder Holz.
  • Sie können manuell oder elektrisch betrieben werden, je nach persönlichen Vorlieben und gewünschtem Bedienkomfort.
  • Solarbetriebene Rollläden sind umweltfreundlich und können Energiekosten sparen.

Rollladen oder Jalousie – Der Aufbau

Viele verwenden die Begriffe Jalousie und Rollladen synonym, dabei gibt es deutliche Unterschiede: Eine Jalousie besteht aus einer Anordnung fester oder beweglicher Lamellen und dient als Sonnen- und Sichtschutz. Sie kann dekorativ gestaltet sein und ist auch für trapezförmige oder dreieckige Fenster erhältlich. Meist wird sie innen angebracht.

Ein Rollladen besteht aus gelenkig miteinander verbundenen Stäben, die ein flächiges Bauteil bilden, den sogenannten Rollpanzer. Dieser wird in seitlichen Schienen geführt und ist aufrollbar – wie der Name schon sagt. Die Bauweise ist technisch an das Rolltor angelehnt.Wird der Rollpanzer hochgezogen, verschwindet er im Rollraum, der sich zusammen mit einer Welle im Rollladenkasten befindet. Die Welle ist der tragende Teil des Rollladens, um den sich der Panzer aufwickelt.

Aufbau eines Rollladens
Aufbau eines Rollladens
Bei einem Rollladen handelt es sich also um eine wesentlich massivere und stabilere Vorrichtung als bei einer Jalousie, weshalb er auch deutlich mehr Vorteile bietet als den reinen Sonnen- und Sichtschutz.

Nutzen und Vorteile von Rollläden

Der wohl offensichtlichste Vorteil von Rollläden ist der Lichtschutz, was gerade bei Schlafräumen ein wichtiger Faktor ist. So sorgt ein Rollladen nicht nur für Dunkelheit im Schlafzimmer, wenn es draußen früh hell wird, sondern schirmt auch sonstige den Schlaf störende Faktoren ab, wie z. B. das Licht vorbeifahrender Autos oder die Straßenbeleuchtung.

Tagsüber ist der heruntergelassene Rollladen mit geöffneten Lüftungsschlitzen ein wirksamer Sonnenschutz, ohne dass das Zimmer komplett abgedunkelt ist. Auch ist damit die Privatsphäre gewährleistet, weil man zugleich einen Sichtschutz vor neugierigen Blicken hat.

Zudem liefert der Rollladen Schallschutz, wobei der Grundsatz gilt: Je größer der Abstand zwischen Rollpanzer und Fensterscheibe – fünf Zentimeter sind Minimum –, desto besser der Schallschutz. Auch das Material des Rollpanzers hat einen Einfluss auf die Schalldämmung: Je schwerer das Material, desto besser dämmt es.

Rollläden bieten auch Schutz vor Wind und Wetter, indem die Witterung weniger stark direkt auf Fenster und Fensterrahmen einwirken kann. Bei nicht mehr ganz dicht schließenden Fenstern verringern sie den Wärmeverlust.



Rollläden als Kälteschutz

In Zeiten hoher Energiepreise und verantwortungsbewussten Umgangs mit Ressourcen ist auch die temperaturregulierende Wirkung von Rollläden ein sehr wichtiger Aspekt.

Ein Rollladen kann den Wärmeverlust am Fenster deutlich verringern. Denn ähnlich wie bei einer Thermoskanne hat die Luftschicht zwischen Fensterscheibe und Rollladen einen isolierenden Effekt, wobei hier genau wie beim Schallschutz gilt: Je breiter der Zwischenraum, desto besser die wärmedämmende Wirkung. Die Wärme wird besser im Raum gehalten, was die Heizkosten senkt.

Um ein Maximum an dämmender Wirkung zu erzielen, ist die fachgerechte Anbringung essenziell: Der Rollladenkasten sollte eng am Sturz montiert werden, damit möglichst wenig Außenluft hineingelangt. Hierbei hilft es, den Kasten zusätzlich mit Dichtungsleisten am Auslassschlitz zu dämmen. Als Abdeckung (auch Revisionsdeckel) empfiehlt sich ein moderner Kunststoffdeckel, der den Kastenbereich am besten isoliert.

Für den besten Dämm-Effekt sollten die Rollläden geschlossen werden, sobald es dunkel wird. Ein zusätzlicher Isolierkern in den Rollladen-Lamellen erhöht die dämmende Wirkung.

Wie viel Heizkosten kannst Du durch Rollläden sparen?

Der Wärmedurchgang bezeichnet die Wärme, die durch das Fenster nach draußen entweicht. Dies wird gemessen mit dem sogenannten U-Wert, der in der Einheit Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W/(m²K)) angegeben wird und den Energieverlust einer Fläche berechnet, sprich: wie viel Wärme durch ein Fenster austreten kann. Je geringer dieser Wert ausfällt, desto weniger Wärmeverlust gibt es. Laut Fraunhofer Institut für Bauphysik können geschlossene Rollläden den Wärmedurchgang um bis zu ein Drittel reduzieren.

Bei neuen Fenstern mit Dreifachverglasung ist ohnehin von einem geringen Wärmeverlust auszugehen. Mit hochwertigen, fachgerecht angebrachten Rollläden kann auch dieser Verlust nochmals bis um ein Drittel gesenkt werden.

Aktuell entstehen gut 70 Prozent der Energiekosten in deutschen Haushalten durch das Heizen. Wenn man davon ausgeht, dass 2021 die durchschnittlichen Heizkosten mit Erdgas für ein Einfamilienhaus bei knapp 1.500 Euro lagen, reden wir hier also – je nach Dichtigkeit der Fenster – von einer Ersparnis von bis zu 500 Euro im Jahr, die man nicht mehr in den Garten hinausheizt.

Rollläden als Hitzeschutz

Auch für den Schutz vor Hitze solltest Du auf ein paar wichtige Dinge achten: Bei direkter Sonneneinstrahlung sollten sie stets unten bleiben, damit die Zimmer gar nicht erst aufheizen können. Die Schlitze sollten offen sein – zum einen, damit tagsüber kein elektrisches Licht benötigt wird, zum anderen ist so bei Sommerhitze ein angenehmer Durchzug möglich. Auch wenn Du tagsüber außer Haus bist und die Fenster geschlossen hältst, empfiehlt es sich, die Schlitze offen zu lassen, damit kein Hitzestau zwischen Fenster und Rollpanzer entsteht. Wenn es spätabends abgekühlt ist: Rollläden auf und gut durchlüften.

Rollläden halten bis zu 90 Prozent der Sonneneinstrahlung ab, indem sie die Sonnenstrahlen reflektieren. Die Sonne trifft also nicht direkt auf die Fensterscheiben, deren Glas sich massiv aufheizen und diese Wärme nach innen abgeben würde. Das ist nicht nur klimatisch angenehmer, sondern spart auch bares Geld, selbst wenn Du keine Klimaanlage besitzt. Auch der Kühlschrank z. B. muss bei hoher Raumtemperatur stärker herunterkühlen.

Rollläden können vor Einbruch schützen

Viele Hausbesitzer vertrauen auf Rollläden als Einbruchschutz – diese Funktion bieten allerdings nicht alle Modelle. Vor allem die leichte PVC-Variante lässt sich einfach hochschieben oder aus der Führungsschiene ziehen und stellt nur insofern ein Hindernis dar, als dass es etwas länger dauert, das Hindernis beiseitezuschaffen.

Wenn Du Wertgegenstände in Deinem Haus hast, die Du schützen möchtest, können einbruchhemmende Rollläden zusätzliche Sicherheit bieten. Bei dieser Variante sorgen verstärkte Führungsschienen dafür, dass der Rollpanzer nicht entfernt werden kann, bei anderen Modellen verhindert eine integrierte Sperre das Hochschieben. Diesen Effekt bieten auch elektrische Rollläden: Ist der Motor aus, können sie nicht von Hand hochgeschoben werden.



Welcher Rollladen ist der richtige für Dich? Unterschiede und Produktmerkmale

Der Aufsatzrollladen zeichnet sich dadurch aus, dass er unmittelbar auf dem Fensterrahmen aufgesetzt und als Einheit mit dem Fenster eingebaut wird, was optisch sehr harmonisch wirkt. Die Montage ist einfach und bei fälligen Reparaturen kann man einfach den Deckel entfernen und hat so leicht Zugriff auf die Mechanik. Durch ihre kompakte Bauweise bieten Aufsatzrollläden eine hohe Dichtigkeit und gute Wärmedämmung. Sie kommen vor allem bei Neubauten oder bei Sanierung mit Fenstertausch zum Einsatz.

Bei An- und Vorbaurollläden besteht die Rollladenanlage aus einem eigenen System. Der Kasten und die Führungsschienen werden vor dem Fenster oder in der Laibung (die seitlichen Teile der Fensteröffnung im Mauerwerk) angebracht, weshalb sich dieses Modell besonders zum nachträglichen Einbau eignet. Aufwändige Montagearbeiten sind nicht notwendig und das Mauerwerk bleibt unbeschädigt, allerdings ist der Kasten deutlich von außen sichtbar. Wärme- oder Kältebrücken und damit eine mögliche Schimmelbildung im Kasten können durch gute Dämmung vermieden werden.

Ein Dachfensterrollladen kann nachträglich von außen auf das Fenster montiert werden und ist ein wahrer Segen für Zimmer mit Dachschräge, da diese im Sommer massiv aufheizen. Bei Rollläden mit Motor empfiehlt sich eine Variante mit Solarantrieb, da hier der Anschluss ans Stromnetz entfällt. Dachfensterrollläden haben neben den wärmeregulierenden Eigenschaften den Vorteil, dass sie den Schall dämmen, wenn Hagel oder Regen aufs Dach prasseln.


Das richtige Material: PVC, Aluminium oder Holz?

Am häufigsten werden Rollläden mit einem Rollpanzer aus Hart-PVC verbaut, die einige Vorteile aufweisen: Sie sind leicht, günstig, bieten gute Wärmedämmung und sind witterungsbeständig und pflegeleicht. Der Nachteil ist die Biegsamkeit der Lamellen, was die Einsatzbreite auf maximal zwei Meter begrenzt. Zudem bieten sie keinen Einbruchschutz, da sie leicht durchzuschneiden oder hochzuschieben sind.

Rollläden aus Aluminium sind wesentlich robuster, schwerer und widerstandsfähiger, dadurch auch in der Anschaffung teurer als die PVC-Variante. Die einzelnen Stäbe sind stabiler, weshalb sie sich auch für breitere Fenster eignen. Sie bieten gute Wärmedämmung und einen ebensolchen Schallschutz, auch in puncto Einbruchsschutz haben sie durch den schwereren, stabileren Rollpanzer eindeutig die Nase vorn.

Rollläden aus Holz überzeugen durch die natürliche Optik, sie sind robust und zudem die ökologischste Variante. Das schwere Material bietet mit die beste Einbruchssicherheit. Allerdings sind Holzrollläden auch teuer in der Anschaffung und haben den Nachteil, dass durch die anders aufgebaute Rollmechanik keine Lichtschlitze am Rollpanzer vorhanden sind, wodurch sie sich nicht so gut für den Sonnenschutz eignen wie die anderen Materialien. Zudem verlangen Holzrollläden nach mehr Pflege in Form von regelmäßigen Anstrichen, die vor der Witterung schützen.

Die richtige Betriebsart: manuell oder elektrisch?

Bei der Frage nach der besten Betriebsart kannst Du rein nach persönlichen Vorlieben und dem gewünschten Bedienkomfort entscheiden: Bei manuellen Betriebsarten wie Gurtzug und Kurbel benötigst Du keinen Strom und musst demnach auch keine Elektrik installieren, kannst die Rollläden aber auch nur per Hand bedienen.

Elektrisch betriebene Rollläden werden von einem Elektromotor hochgezogen und heruntergelassen, der mit Wandschalter oder Fernbedienung aktiviert werden kann. Die aktuellen Motoren können zudem mit einer Zeitschaltuhr oder mit intelligenten Sensoren wie einem Sonnenwächter verknüpft werden. Dieser misst regelmäßig die Lichtintensität und fährt die Rollläden bei Bedarf entsprechend herunter.




Welche Vorteile hat ein Rollladen mit Solarbetrieb?

Tipp: Wenn Du Dich für ein elektrisches Modell entscheidest und Dein Fenster genügend Sonne bekommt, bist Du mit einem Solar-Rollladen am besten beraten. Die Antriebsvariante ist besonders umweltfreundlich, da kein Strom eingespeist werden muss, was Energiekosten spart. Du benötigst weder einen Stromanschluss, noch musst Du Leitungen verlegen, weshalb das Modell unkompliziert zu montieren ist.

Die Funktionsweise der Solarvariante ist denkbar einfach: Integriert im Rollladenkasten ist ein Solarpanel, das die durch Sonneneinstrahlung gewonnene Energie in einen Hochleistungsakku einspeist, der den Rollladen-Motor betreibt. Da so stets genug Energie im Akku gespeichert ist, funktioniert der Motor auch nachts oder wenn keine Sonne scheint.

Fazit

Es gibt keinen Grund, der gegen Rollläden spricht, aber sehr viele dafür. Du kannst bis zu 30 Prozent Energie und damit Geld sparen – einfach durch Heizkostensenkung dank Wärmedämmung. Zudem bieten Rollläden:

  • Lichtschutz
  • Hitzeschutz
  • Einbruchsschutz
  • Schallschutz
  • Witterungsschutz