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Unkrautstecher im Beet

Unkraut vernichten – Tipps und Tricks

Obwohl einige Unkräuter durchaus ökologisch wertvoll sind, machen Giersch, Disteln, Brennnesseln und Co. vielen Gärtnern das Leben schwer. Wie kannst Du Unkraut einfach und sicher vernichten, ohne die Umwelt zu belasten? Wie lässt sich der Ausbreitung von Unkräutern vorbeugen? Der nachfolgende Ratgeber hält für Dich viele interessante Infos und Tipps zur Bekämpfung von Unkräutern bereit.

Unkraut mit der Hacke entfernen – effektiv und ökologisch sinnvoll

Ist zwischen den Kulturpflanzen im Garten genug Platz, lässt sich Unkraut auf vielen Beeten relativ bequem mit der Hacke entfernen. Das Hacken von Unkraut muss möglichst regelmäßig erfolgen, damit das Unkraut nicht die Größe zur Ausbildung von Samen oder Wurzelausläufern erreicht. Bei feuchter, warmer Witterung sollten Beete etwa einmal pro Woche gehackt werden. Achte beim Hacken darauf, die Wurzeln der Kulturpflanzen nicht zu beschädigen. Deshalb sollte nicht zu tief gehackt werden.

Hacken stehen in den verschiedensten Größen und Längen zur Verfügung. So werden breite Hacken mit langem Stiel für aufrechtes Arbeiten in größeren Pflanzungen ebenso angeboten wie kleine Handhacken. Besonders praktisch sind Stiele, die mit verschieden breiten Hackaufsätzen versehen werden können. Die abgehackten Unkräuter kannst Du bei trockener Witterung auf dem Beet belassen. So dient das Unkraut als ökologischer Dünger und schützt den Boden gleichzeitig vor Austrocknung. Hat das Unkraut allerdings bereits Samen ausgebildet, sollte dieses aus dem Beet entfernt werden.

Neben der Unterdrückung der Unkrautausbreitung wirkt der Einsatz der Hacke auch einem zu starken Feuchtigkeitsverlust des Bodens entgegen, da beim Hacken feine Wasserkanäle im Boden zerstört werden, welche die Feuchtigkeit an die Oberfläche leiten. Zudem verbessert regelmäßiges Hacken die Bodendurchlüftung . Bei besonders starkem Unkrautbewuchs auf großen Flächen kann ebenfalls der Einsatz einer Motorhacke sinnvoll sein.

Unkraut im Beet

Unkraut mit der Hand ausziehen

Manchmal geht es einfach nicht anders und Unkraut muss mit der Hand ausgezogen werden. Diese etwas mühsame Methode ist bei Unkraut in Blumenkübeln oder bei dichten Bepflanzungen nötig, die den Einsatz einer Hacke nicht erlauben. Weiterhin ist das Jäten von Unkraut per Hand empfehlenswert, wenn die Nutzpflanzen über sehr flache Wurzeln verfügen, welche beim Hacken Schaden nehmen würden. Feuchter Boden erleichtert das Ausziehen des Unkrauts. Ein idealer Zeitpunkt für das Jäten sind daher die Stunden nach einem kräftigen Regenschauer . Beine und Rücken kannst Du beim Jäten durch einen kleinen Hocker entlasten. Arbeitest Du lieber auf den Knien, sind Kniepolster oder gepolsterte Unterlagen empfehlenswert.

Unkraut mit Pfahlwurzeln den Garaus machen

Einige Unkräuter wie Löwenzahn oder Acker-Kratzdistel bilden sehr lange Pfahlwurzeln aus. In diesen speichern die Pflanzen Nährstoffe. Außerdem gewährleisten die langen Wurzeln selbst bei Trockenheit eine ausreichende Wasserversorgung. Die Pfahlwurzeln dienen aber auch der Verbreitung der Unkräuter. So bilden sich aus den Wurzeln teilweise Seitenwurzeln mit Ausläufern und die Pflanzen können aus den Wurzeln immer wieder austreiben, wenn die Wurzeln nur oberflächlich gekappt werden. Deshalb ist es wichtig, Pfahlwurzeln möglichst tief abzustechen. Zum Abstechen der Wurzeln sind spezielle Unkrautstecher gut geeignet. Alternativ leisten auch Spargelstecher oft gute Dienste. Stich die Werkzeuge schräg neben dem Wurzelansatz ca. 20 bis 25 cm tief in den Boden und durchtrenne die Wurzel durch seitlichen Druck auf den Stecher.

Giersch und Quecke bekämpfen – eine Herausforderung

Giersch bevorzugt stickstoffreiche Böden und ist daher besonders oft auf gut gedüngten Gartenbeeten anzutreffen. Die Quecke gilt dagegen als Pionierpflanze, welche auch auf nährstoffarmen Böden gedeiht. Quecke und Giersch verbreiten sich unter anderem durch unterirdische Wurzelausläufer, welche pro Jahr mitunter ein Wachstum von bis zu 1 m aufweisen. Die beiden Wurzelunkräuter können daher durch oberflächliches Hacken oder Abstechen nur schwer eingedämmt werden. Mit viel Geduld und Aufwand lassen sich Giersch und Quecke jedoch „aushungern“, indem Du überirdische Triebe ständig über einen längeren Zeitraum entfernst. Bis auch die unterirdischen Ausläufer so aufgrund fehlender Photosyntheseleistung des überirdischen Blattwerks komplett abgestorben sind, kann es allerdings Monate dauern.

Reines Umgraben oder Grubbern mindert die Verbreitung von Wurzelunkräutern in der Regel nicht, da selbst aus Wurzelbruchstücken neue Pflanzen sprießen können. Teilweise wird eine Verbreitung der Unkräuter dadurch sogar gefördert. Es bleibt Dir also nichts anderes übrig, als die Wurzelausläufer der Unkräuter beim Umgraben mühsam aus dem Boden zu sammeln bzw. zu ziehen. Die Wurzeln von Giersch und Quecke erkennst Du an der auffallend hellen, fast weißen Färbung . Besonders wohl fühlen sich Wurzelunkräuter in Staudenbeeten. Für eine „Komplettsanierung“ des Beets solltest Du die einzelnen Stauden im Herbst ausgraben. Neben der Entfernung von Wurzeln aus dem Boden muss dabei ebenso der gesamte Wurzelbereich der Stauden von Wurzelausläufern befreit werden, bevor Du die Stauden wieder einpflanzt. Große Stauden sollten dazu geteilt werden.

Unkraut wird besprüht

Unkraut von Rinnsteinen und Plattenwegen entfernen

An Rinnsteinen oder auf Plattenwegen wucherndes Unkraut kannst Du leicht mit einem Rasentrimmer entfernen. Dabei werden die Wurzeln natürlich nicht mit entfernt und die Prozedur muss dementsprechend nach einigen Wochen wiederholt werden. Zudem nutzt sich der Faden des Rasentrimmers an den harten Steinen schnell ab. Trag bei der Arbeit mit dem Rasentrimmer auf jeden Fall eine Schutzbrille , da Erdpartikel, kleine Steine und abgetrennte Fadenreste zu gefährlichen Geschossen werden können. Für kleine Flächen kann ein Fugenkratzer eine Alternative zum geräuschvollen Rasentrimmer sein.

Mit einem gasbetriebenen Abflammgerät lässt sich Unkraut auf gepflasterten Flächen ebenfalls gut entfernen. Allerdings können die Geräte bei unsachgemäßem Einsatz Brände auslösen. So dürfen Abflammgeräte nur auf nicht brennbaren Flächen mit genügend Abstand zu brennbarem Material eingesetzt werden.