Trockenbau: Wand für Wand zum neuen Raum
Du willst neue Wohnräume schaffen? Erfahr hier, wie Du mit dem Trockenbau-Verfahren schnell und einfach neue Wände einsetzen kannst.
Inhaltsverzeichnis
Schritt 1: Raum planen
- Position der Wände markieren und Wandverlauf aufzeichnen
Überlege Dir vor dem Arbeitsbeginn genau, wo die Wände stehen und welche Funktionen sie erfüllen sollen. Markier die Position der jeweiligen Trockenbauwand zunächst auf dem Boden. Anschließend zeichnest Du den Wandverlauf auf Wände und Decke oder markierst ihn mit Klebeband. Achte darauf, dass die Linien senkrecht aufeinanderstoßen. Damit die Linien im Lot liegen und die fertige Leichtbauwand schön gerade ist, verwendest Du Hilfsmittel wie Wasserwaage, Schlagschnur und Richtlatte. Mach Dir in der Planungsphase auch Gedanken über Schallschutz, Nässeschutz, Elektrik, Wandverkleidung, Fenster, Türen und die erforderliche Tragfähigkeit der Trockenbauwand.
Schritt 2: Material berechnen
- Material für die Wandgröße und die Zusatzfunktionen berechnen
Das benötigte Material für die Trockenbau-Wände richtet sich zum einen nach der geplanten Wandgröße. Zum anderen entscheiden die gewünschten Zusatzfunktionen wie zum Beispiel Schall- und Wärmedämmung über Art und Menge des Materials. Berücksichtige bei Deinen Material-Berechnungen daher folgende Punkte: Bei der Wahl zwischen Holz- und Metallständerwerk haben die Metallprofile für den Trockenbau mehrere Vorteile. Sie sind formstabil, leicht zu verarbeiten und bieten praktische Durchlässe für Kabel und Co. An Decke und Boden werden UW-Profile verbaut. Für die senkrechten Metallstreben verwendest Du CW-Profile. Daher benötigst Du eine größere Menge an CW-Profilen.
Für die Verkleidung der Trennwand fällt die Wahl üblicherweise auf Gipsfaserplatten oder Gipskartonplatten. Gipsfaserplatten sind stabiler als Gipskarton, unempfindlich gegen Feuchtigkeit und feuerbeständig. Gipskarton ist dafür die günstigere Alternative. Möchtest Du die Trockenbauwand mit Fliesen verkleiden, benötigst Du zwei Plattenschichten. Und um schwere Gewichte an der Wand aufzuhängen, baust Du zusätzlich Universaltraversen ein oder Du verplankst das Ständerwerk zuerst vollflächig mit OSB-Platten. Für Wärmedämmung und Schallschutz kalkulierst Du eine entsprechende Hohlraumdämmung ein, zum Beispiel Mineralwolle. Achte auch auf Trockenbauschrauben, die für das Ständerwerk und die Wanddicke passen.
Tipp:
Nutze das Material für Trockenbau von einem Hersteller. So gehst Du sicher, dass alle Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sind.
Schritt 3: Ständerwerk bauen
- UW-Profile zuschneiden und an Boden und Decke befestigen
- CW-Profile mit gewissen Abstand anbringen
- CW-Profile in die UW-Profile stellen und lotrecht ausrichten
- Türsturzprofil waagerecht zwischen die CW-Profile einsetzen
- Über den Türsturz zwei senkrechte CW-Profile anbringen
Für ein Metallständerwerk bringst Du zunächst die UW-Profile am Boden und an der Decke an. Schneide die Profile mit einer Metallschere, einer Metallbügelsäge oder einer Flex auf das erforderliche Maß zu. Dann beklebst Du die Unterseiten der Profile mit einem selbstklebenden Dichtungsband und bringst sie an den markierten Linien an. Verschraube die Metall-Profile anschließend mit Schrauben und Dübeln mit der Decke und dem Boden. Nun bringst Du das erste CW-Profil an der Wand an.
Aus Schallschutzgründen ist auch hier die Verwendung einer Anschlussdichtung zwischen Wand und Profil empfehlenswert. Stell das CW-Profil in die Rahmenprofile und befestige es mit Schrauben und Dübeln an der Wand. Zwischen den Dübeln sollten 50 cm bis maximal 1 m Abstand liegen. Das nächste CW-Profil platzierst Du in einer Entfernung, die der Hälfte der Gipsplattenbreite entspricht. Gemessen wird dabei von Mitte zu Mitte der Profile. Stell die CW-Profile in die UW-Profile, sodass sie mindestens 1,5 cm hineingreifen, und richte sie lotrecht aus. Miteinander verschraubt werden die Profile nicht. Für den Einbau einer Tür setzt Du ein Türsturzprofil waagrecht zwischen die entsprechenden CW-Profile. Über den Türsturz fügst Du außerdem senkrecht zwei zurechtgeschnittene CW-Profile ein. Steckwinkel über und unter dem Türsturzprofil stabilisieren die Konstruktion zusätzlich.
Tipp:
Bau die Tür frühestens im zweiten oder dritten Ständerfeld ein. Ein Holzständerwerk wird nach demselben Prinzip gebaut. Wenn Du einfache Kanthölzer verwendest, schlage zur Verbindung der einzelnen Elemente Nägel schräg ein. Bei speziellen Holz-Trockenbau-Profilen gibt es andere Verbindungslösungen wie Holzchips, die in Profilrillen gesteckt werden.
Schritt 4: Ständerwerk verkleiden
- Gipskartonplatten anbringen und auf einen Fugenversatz achten
- Gipsplatten mit den CW-Profilen verschrauben
Steht das Ständerwerk, kann es mit dem Verplanken der Wände losgehen. Je nach erforderlicher Belastbarkeit bringst Du die Gipskartonplatten oder Gipsfaserplatten in einer oder zwei Schichten an. Halte zu Decke, Boden und Wand etwa 5 mm Abstand und achte auf einen ausreichenden Fugenversatz. Querfugen sollten mindestens einen Abstand von 40 cm zueinander haben. Bei einer zweilagigen Verplankung bringst Du die zweite Gipsplatte mittig über der vertikalen Fuge an. Achte auch hier darauf, dass die Querfugen einen Versatz zu den darunter liegenden Platten einhalten. Ideal sind 25 cm und mehr. Verschraube die Gipsplatten mit passenden Schrauben alle 25 cm mit den CW-Profilen. An die UW-Profile werden die Platten in der Regel nicht geschraubt. Beginn zunächst mit einer Seite der Trennwand.
Tipp:
Verwende einen Spezialaufsatz für Deine Bohrmaschine oder Deinen Akkuschrauber, der sich automatisch auskuppelt, wenn die Schraube optimal versenkt ist. Bevor Du die andere Seite verkleidest, kümmer Dich um die Dämmung und Elektrik in der Leichtbauwand.
Schritt 5: Das Innenleben der Trennwand
- Hohlraumdosen für Schalter und Steckdosen anbringen
- Dämmmaterialien zuschneiden und in das Ständerwerk einklemmen
- Zweite Wandseite verplanken
Metallprofile enthalten bereits Laschen, die sich zum Durchführen von Kabeln einfach umbiegen lassen. In Kanthölzer musst Du entsprechende Löcher bohren. Um Schalter und Steckdosen in die Trockenbauwand zu setzen, bringst Du Hohlraumdosen an. Zur Wärmedämmung und zum Schallschutz gibt es verschiedene Dämmmaterialien. Schneide das Material etwa 1 cm breiter zu, als der Abstand zwischen den Profilen beträgt, und klemm es in das Ständerwerk ein. Anschließend verplankst Du die zweite Wandseite so wie die erste Seite in Schritt 4.
Schritt 6: Verspachteln und gestalten der Trockenbauwand
- Schrauben versenken und Fugen verspachteln
- Wand abschleifen und Innenwände streichen
Wenn sämtliche Platten angebracht sind, beseitigst Du alle Unebenheiten. Versenke hervorstehende Schrauben soweit wie notwendig. Dann verspachtelst Du die Fugen und eventuell zu tief versenkte Trockenbauschrauben mit Gipsspachtelmasse. Ist alles getrocknet, schleifst Du die Wand glatt ab. Nun kannst Du die Innenwände streichen, tapezieren oder mit Dekoputz verzieren. Wer noch Tipps für das Tapezieren sucht, findet bei den Tapezieren FAQs Antworten auf alle gängigen Fragen. Und beim Einbauen der Zimmertür hilft Dir die Schritt-für-Schritt-Anleitung auf hagebau.de.