Stand-WC montieren ganz einfach in 8 Schritten
Muss im Bad Ihres neuen Heims eine Toilette inklusive Spülkasten eingebaut werden oder möchten Sie Ihr altes WC austauschen? Wenn Sie sich bislang noch nie selbst an Sanitärinstallationen gewagt haben, aber sich mit Freude als Heimwerker und beim Bauen betätigen, ist die Montage eines Stand-WCs vielleicht das Richtige zum Einstieg. Anders als ein Wand-WC, das an der Wand angebracht wird, wird ein Stand-WC lediglich am Boden angebohrt. Für die Montage benötigen Sie kein ungewöhnliches Spezialwerkzeug, dafür aber Spaß am Anpacken und etwa zwei bis drei Stunden Zeit. Mit der Schritt-für-Schritt-Anleitung können Sie den Einbau selbst bewerkstelligen.
1. Welches Material wird benötigt?
Hier erklären wir Ihnen die Montage eines WCs mit waagerechtem Abgang in der Wand. Die Montage eines WCs mit Bodenabgang unterscheidet sich nicht wesentlich, Sie benötigen dafür allerdings kein Abflussrohr mit Stutzen, da das WC direkt über dem Abfluss angebracht wird. Sie können auch ein WC mit waagerechtem Abgang kaufen und es mit einem entsprechenden Rohr mit dem Bodenabgang verbinden. Dann steht die Toilette allerdings weiter von der Wand entfernt.
Folgendes Material müssen Sie für die Montage Ihrer Toilette mit waagerechtem Abgang bereithalten:
- Stand-WC
- Spülkasten
- Toilettensitz
- WC-Befestigungsset
- Spülrohr
- Abdeckrosette für den Anschlussstutzen
- Anschlussstutzen
- Montagestreifen
- Silikon
- Klebeband
2. Welche Werkzeuge werden gebraucht?
Sie benötigen folgende Werkzeuge, um das WC zu montieren:
- (Schlag-)Bohrmaschine
- Säge
- Schleifpapier oder Raspel
- Wasserwaage, Bleistift und Zollstock
- Schraubendreher
- ggf. Hammer und Körner
3. Wie muss das WC vermessen und positioniert werden?
Bevor Sie mit der Montage beginnen, müssen Sie genau Maß nehmen, um die Toilette an die richtige Stelle zu positionieren und die Rohre anschließend entsprechend anzupassen. Stellen Sie dazu das WC mit den Rohren an die vorgesehene Stelle und richten Sie es parallel zur Wand aus. Zeichnen Sie mit dem Bleistift die Umrisse des WCs nach und markieren Sie die Bohrlöcher am Boden. Das Anschlussrohr mit dem Stutzen bringen Sie bei einem waagerechten Abgang zur Wand hierfür ebenfalls in Position, dafür können Sie Gleitmittel (Spülmittel geht zur Not auch) auf das Rohr geben, um es einfacher einschieben zu können. Messen Sie die notwendige Länge ab und markieren Sie sie mit dem Bleistift auf dem Rohr. Lassen Sie ein wenig von dem Rohr überstehen, das in den Abfluss hineinragen kann.
Wie vermeidet man Schäden an den Fliesen während der Arbeiten?
Am besten legen Sie sich zuvor eine große Pappe zurecht, auf der Sie das WC abstellen können, während Sie die Fliesen und die Rohre bearbeiten. So verhindern Sie Kratzer.
4. Wie wird das Rohr angepasst?
Anschlussrohre für den Ablauf und den Anschluss können Sie in verschiedenen Längen und in verschiedenen Winkeln kaufen. Messen Sie vor dem Kauf ab, welchen Winkel das Rohr etwa haben muss und welche Länge mindestens nötig ist. Nachdem Sie das Rohr im vorherigen Schritt markiert haben, können Sie es nun mit der feinzahnigen Säge zurechtkürzen. Schleifen Sie den Rand des Rohrs anschließend mit Schleifpapier oder einer feinen Raspel ab, damit es sich später problemlos in den Anschluss schieben lässt. Achten Sie dabei auch darauf, dass das Rohr ebenmäßig abgeschnitten wurde, ansonsten können Sie mit einem Messer noch etwas nachhelfen.
5. Wie werden die Löcher gebohrt?
Die Bohrlöcher haben Sie ja zuvor bereits markiert. Welchen Bohraufsatz Sie benötigen, hängt von der Härte Ihrer Fliesen ab. Steinzeug benötigt einen durchgehärteten Bohrer, weichere Fliesen können mit einem Glas- und Fliesenbohrer durchbrochen werden. Schalten Sie dafür die Schlagfunktion Ihres Bohrers ab, die benötigen Sie zusammen mit dem Steinbohrer erst, wenn Sie durch die Fliese gebohrt haben. Ansonsten laufen Sie Gefahr, die Fliesen zu beschädigen.
Wie kann man vermeiden, beim Bohren abzurutschen und die Fliesen zu beschädigen?
Vermeiden Sie ein Abrutschen und eine Beschädigung der Fliesen beim Bohren, indem Sie zuvor die Stelle der zukünftigen Löcher mit Klebeband abkleben. Alternativ können Sie mit einem Körner und Hammer die Fliese leicht ankratzen, um mit dem Bohrer nicht abzurutschen.
Noch mehr Hinweise zu diesem Schritt finden Sie in unserem Ratgeber zum Bohren von Fliesen.
6. Wie befestigen Sie das WC und dichten es ab?
In dem WC-Befestigungsset finden Sie Dübel, die Sie nun in die Bohrlöcher geben können. Nachdem Sie den unteren Rand des WCs mit dem Montagestreifen versehen haben, setzen Sie die Toilette mit Abflussrohr und Rosette an die vorgesehene Stelle und befestigen Sie sie mit den vorgesehenen Schrauben aus dem Set. Schrauben Sie den Sitz nicht zu fest an, um keine Spannung an der Keramik und den Fliesen zu erzeugen, die zu Rissen führen kann. Zuletzt drücken Sie die Abdeckung auf die Schrauben. Anschließend können Sie das WC mit Sanitärsilikon vollständig zum Boden hin verfugen.
7. Wie wird der Spülkasten angeschlossen?
Den Spülkasten können Sie dann ganz einfach anschließen, indem Sie das Anschlussrohr bis zum Anschlag in den Wasserkasten und das WC führen. Sollte das Anschlussrohr zu lang sein, können Sie es ebenfalls mit der Säge kürzen und den Rand wieder abschleifen. Etwas Gleitmittel hilft beim Einführen. Kontrollieren Sie beim ersten Spülen, ob alles dicht ist. Der Spülkasten ist montiert. Nun haben Sie es fast geschafft.
8. Wie wird der WC-Sitz montiert?
Der Toilettensitz lässt sich im letzten Schritt ganz einfach montieren. In der Packung des Produkts finden Sie eine Anleitung. Bei den meisten Modellen handelt es sich um Gewindestangen, die Sie in die Bohrlöcher im Sitz führen. Kontrollieren Sie den korrekten Sitz und ziehen Sie dann die Gewinde von unten fest, nachdem Sie die Gewinde und Dichtungen eingeschoben haben. Geben Sie die Abdeckungen auf die Gewinde, wenn sie sichtbar sein sollten und schon haben Sie Ihr Stand-WC fertig eingebaut.