Sichtschutz selber bauen – die Schritt-für-Schritt-Anleitung
Sie möchten im Sommer ungestörte Stunden im Garten verbringen und Ihr Grundstück optimal vor den Blicken der Nachbarn schützen? Dann entscheiden Sie sich für einen Sichtschutz aus Holz oder Stein. Mit unseren Schritt-für-Schritt-Anleitungen errichten Sie den Zaun Ihrer Wahl ganz einfach selbst.
Sichtschutz aus Holz oder aus Stein?
Allen voran steht natürlich die alles entscheidende Frage nach dem Material: Holz oder Stein – wofür soll ich mich entscheiden?
- Ein Sichtschutz aus Holz kostet in der Regel in der Anschaffung weniger als die Variante aus Stein. Der Transport gelingt mit weniger Aufwand und in den erhältlichen Sets sind die meisten benötigten Befestigungsteile wie Schrauben oder Stützenschuhe bereits enthalten. Holz sollten Sie allerdings in regelmäßigen Abständen mit einer Lasur vor den Witterungseinflüssen schützen und pflegen.
- Die Steinmauer hingegen ist kosten- und arbeitsintensiver, sie überdauert jedoch Jahrzehnte und benötigt noch nicht einmal viel Pflege.
Auf den Punkt gebracht: Der Sichtschutz aus Holz ist die schnell realisierbare und pragmatische Lösung für Garten und Terrasse, die Steinmauer das langlebige Gegenstück. Für welchen Zaun Sie sich entscheiden, hängt natürlich auch von Ihren optischen Vorlieben ab.
Sichtschutz aus Holz bauen Schritt für Schritt
Nur wenige Handgriffe sind erforderlich, um einen individuellen Sichtschutz aus Holz – zum Beispiel für die Terrasse – zu bauen. Halten Sie sich einfach an die folgenden Schritte.
Checkliste Werkzeug:
- Maßband
- Schraubendreher
- Wasserwaage
- Bohrmaschine
Checkliste Materialien:
- Sichtschutzelemente
- Holzpfosten
- Standfüße bzw. Stützen- oder Pfostenschuhe
- Betonplatte
- Winkelverbinder (rostfrei)
Schritt 1: Höhe ausmessen
- Höhe bei herabhängenden Bäumen: ca. 100 cm
- Höhe auf der Terasse: ca. 200 cm
Die korrekte Höhe hängt davon ab, wo Sie den Sichtschutz aufstellen. Auf der Terrasse sollte der Sichtschutz höher sein als eine stehende Person, im Garten zwischen den Rasenflächen reichen niedrigere Sichtschutzzäune aus. Messen Sie den Aufstellungsort mit einem Maßband aus.
Bieten herabhängende Bäume bereits einen gewissen Sichtschutz, dürfte ein Zaun mit einer Höhe von etwa 100 Zentimetern ausreichen. Der Sichtschutz auf der Terrasse sollte mit 200 Zentimetern deutlich höher ausfallen.
Schritt 2: Fundament vorbereiten
- Standfüße für ein stabiles Fundament nutzen
Der Wind verfängt sich leicht in einem Sichtschutz aus Holz, ein stabiles Fundament ist daher wichtig. Standfüße bzw. Stützen- oder Pfostenschuhe sind zum Einbetonieren oder Aufschrauben verfügbar. Die Schuhe erhalten Sie im Baumarkt oder sie sind bereits im Sichtschutz-Set enthalten.
Schritt 3: Stützenschuhe verschrauben
- Stützschuhe mit dem Boden oder einer Betonplatte verschrauben
Wenn Sie die Stützenschuhe direkt auf dem Boden oder einer Betonplatte anbringen, sparen Sie sich das Ausheben von Löchern für das Einbetonieren. Die Betonplatte bietet den Vorteil, dass Sie den Standort des Sichtschutzes – je nach Länge – später leichter verändern können. Bevor Sie die Stützschuhe in den passenden Abständen fest verschrauben, überprüfen Sie die korrekte Ausrichtung der mit einer Wasserwaage.
Schritt 4: Pfosten aufrichten
- Pfosten in die Stützenschuhe setzen
Setzen Sie nun die Pfosten in die Stützenschuhe. Überprüfen Sie das Ergebnis auch hier wieder mit einer Wasserwaage.
Schritt 5: Löcher vorbohren
- Löcher im Holz vorbohren
Mit einer Bohrmaschine bohren Sie die Löcher im Holz vor dem Verschrauben vor. Das ist gerade bei harten Holzsorten wie Bangkirai empfehlenswert.
Schritt 6: Pfosten einsetzen
- Senkrechte Pfosten setzen und waagerechte platzieren
Sind alle Pfosten vorgebohrt, setzen Sie erst die senkrechten Pfosten und legen dann die waagerechten Holzbalken auf. Legen Sie immer wieder Ihre Wasserwaage auf die waagerechten Balken, um die korrekte Ausrichtung der Konstruktion zu überprüfen. Alle Teile müssen fest miteinander verschraubt werden. Die entsprechenden Schlossschrauben finden Sie allesamt in den jeweiligen Sets.
Schritt 7: Sichtschutzelemente einsetzen
- Sichtschutzelement an die Pfosten schrauben
- Winkelverbinder einsetzen
Jetzt müssen Sie nur noch das Sichtschutzelement an die Pfosten verschrauben. Hier ist eine zweite Person hilfreich, die das Sichtschutzelement festhält, während Sie schrauben. Zum Stabilisieren setzen Sie Winkelverbinder ein.
Tipp:
Zum besseren Schutz des Holzes gegen Witterung eignen sich spezielle Farben. Probieren Sie es zum Beispiel mal mit grauer Holzschutzfarbe und lassen Ihren Sichtzschutzzaun damit zum echten Hingucker werden.
Sichtschutz aus Stein bauen Schritt für Schritt
Ein Sichtschutz aus Stein schützt nicht nur vor neugierigen Blicken, die massive Steinmauer sieht auch großartig aus. Die folgenden Schritte sind für den Aufbau erforderlich. Diese finden Sie in vielfältigen Ausführungen. Meist sind die benötigten Teile jedoch bereits im Sichtschutz-Set enthalten.
Tipp: Achten Sie darauf, dass alle Metallteile Ihres Sichtschutzes rostfrei sind. So ersparen Sie sich unschöne Verfärbungen des Holzes.
Schritt 1: Steine auswählen
- Mauersteine wie Kalksandsteine oder Ziegel verwenden
Für eine Steinmauer als Sichtschutz im Garten eignen sich Mauersteine wie Kalksandsteine, Blöcke aus Poren- und Leichtbeton oder Ziegel.
- Ziegel aus Ton überzeugen mit einem relativ günstigen Anschaffungspreis und einem geringen Gewicht. Die rötliche Färbung der Ziegel harmoniert häufig gut mit der Dachfarbe des Hauses. Im Falle der Poren- und Leichtbetonblöcke sowie der Ziegel fällt mit dem erforderlichen Verputzen allerdings ein weiterer Arbeitsschritt an.
- Einfacher haben Sie es mit Kalksandsteinen. Diese verfugen Sie ohne Verputzen. Gartenbauer bevorzugen häufig die Kalksandsteine, weil der Verzicht auf das Verputzen zu einer attraktiveren Optik beiträgt. Kalksandsteine erhalten Sie in verschiedenen Färbungen sowie Dichte- und Größenvarianten. Besonders dicht müssen die Kalksandsteine nicht sein, da sie nur ihr eigenes Gewicht tragen müssen.
Schritt 2: Fundament errichten
- Graben mit einer Tiefe von ca. 80 cm ausheben
- Graben mit Beton ausgießen und nachglätten
Heben Sie für das Fundament einen Graben in der vorgesehenen Länge der Sichtschutzmauer aus. Die Tiefe sollte etwa 80 Zentimeter betragen. Gießen Sie den ausgehobenen Graben mit Beton aus und glätten Sie diesen mit einem Vibrationsstampfer. Die Einhaltung einer einheitlichen Höhe überprüfen Sie mit einer Wasserwaage. Für den Beton verwenden Sie am einfachsten eine trockene Fertigmischung, die Sie nur noch mit Wasser anrühren müssen.
Schritt 3: Mörtel anrühren
- Mörtel aus Sand, Zement und Kalkhydrat zusammenrühren
- Wassermenge nach und nach erhöhen
Die Qualität des Mörtels hat entscheidenden Einfluss auf die Stabilität der Steinmauer. Sie rühren ihn aus sechs Teilen Sand, einem Teil Zement und einem Teil Kalkhydrat zusammen. Gießen Sie so lange Wasser hinzu, bis die optimale Konsistenz erreicht ist. Diese sollte erdähnlich sein. Fangen Sie mit wenig Wasser an und geben Sie langsam weiteres Wasser hinzu. Wenn Sie den Mörtel nicht selbst anrühren möchten, greifen Sie zu einer fertigen Mörtelmischung.
Schritt 4: Erste Steinreihe setzen
- Mörtelschicht auf dem Fundament auftragen
- Ersten und letzten Stein auf den Mörtel setzen
Tragen Sie eine erste ordentliche Mörtelschicht auf dem Fundament auf. Setzen Sie dann den ersten und den letzten Stein der Reihe auf den Mörtel. Die Steine richten Sie zueinander mithilfe einer Latte und einer Wasserwaage aus.
Schritt 5: Steinreihe ausrichten
- Richtschnut über die Steine spannen
- Länge ausmessen
Spannen Sie dann eine Richtschnur über die Steine. Diese hilft beim Platzieren der weiteren Steine zwischen dem ersten und dem letzten Mauerstein der aktuellen Schicht. Vorher müssen Sie die Länge genau ausmessen, damit die Steine später zusammenpassen.
Schritt 6: Weitere Reihen verfugen
- Steine versetzt um eine viertel oder halbe Steinlänge anordnen
Vermeiden Sie beim Verarbeiten der weiteren Reihen unbedingt durchgehende Fugen und ordnen Sie die Steine besser versetzt an. Die sonst entstehenden senkrechten und ununterbrochenen Linien wirken optisch wenig ansprechend. Vor allem aber verringern sie die Stabilität. Robuster ist eine versetzte Verfugung. Verschieben Sie die Steine stets um eine viertel oder halbe Steinlänge gegeneinander.
Schritt 7: Weitere Reihen verfugen
- Weitere Schichten hinzufügen
- Ausrichtung kontinuierlich überprüfen
Fügen Sie weitere Schichten hinzu, bis Sie mit der Höhe Ihrer Mauer zufrieden sind. Für eine formschöne und gerade ausgerichtete Mauer überprüfen Sie das Ergebnis immer wieder mit der Wasserwaage. Nehmen Sie sich für diese Arbeit ausreichend Zeit und verlassen Sie sich nicht nur auf das bloße Auge.
Mit diesen Tipps errichten auch Sie innerhalb kürzester Zeit einen Sichtschutz. Alle hierfür benötigten Verbundstoffe und Werkzeuge finden Sie selbstverständlich bei hagebau.de.
Tipp:
Alternativ zum Eigenbau eines Sichtschutzzauns finden Sie bei uns auch schöne, grüne Stabmattenzäune, welche in Kombination mit Sichtschutzstreifen ebenfalls einen geeigneten Sichtschutz für Ihren Garten darstellen.