So beginnt der Schaukelspaß schon beim Selberbauen: Schritt für Schritt
Eine stabile Schaukel im Garten lässt sich mit etwas Geschick selber bauen. Die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung ist auch als Vorlage hilfreich, aus der Du eigene Pläne und Skizzen ableiten kannst. Denn am Grundprinzip ändert sich nichts, wenn Du statt Rundholz zum Beispiel lieber Kanthölzer verwendest.
Inhaltsverzeichnis
Schritt 1: Auswahl eines geeigneten Standorts für die Schaukel
- Abstand von 3 bis 4 Metern zu Barrieren halten
- Weichen Untergrund wählen
Der Standort im Garten sollte so gewählt sein, dass in beiden Schaukelrichtungen ein Abstand von mindestens 3 – optimal 4 –Metern zu möglichen Barrieren wie Mauern, Zäunen, Bäumen oder Sträuchern besteht. Grundsätzlich sollten Schaukeln auf weichen Untergründen wie Rasen oder Lehmböden stehen. Nichts spricht dagegen, zusätzliche Bodenmatten auszulegen oder die Fläche im Schwungbereich mit Sand aufzuschütten.
Schritt 2: Anpassung der Planung
- Mindestbreite der Standfüße berücksichtigen
- Mindestabstand zu den Seitenpfosten einhalten
- Auf Mindestaushubtiefe von 50 Zentimetern achten
Die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Selberbauen geht von Grundmaßen aus, die sich bewährt haben, ohne dass damit eine Gewährleistung verbunden ist. Die angegebenen Maße für das Gestell gelten für eine zweisitzige Schaukel mit 250 Zentimeter langen Querbalken für die Aufhängung bei einer Mindestbreite zwischen den Standfüßen von 200 Zentimetern.
Für den Einsitzer empfehlen sich ebenfalls diese Maße, um ein stabiles Verhältnis zwischen Höhe und Breite sicherzustellen. Ferner geht man von einer Aushubtiefe im Erdreich von mindestens 50 Zentimetern für die Verankerung der Pfosten aus. Die Sitze sollten einen Mindestabstand von ca. 50 Zentimetern zu den Seitenpfosten und zueinander aufweisen. Pass die vorgeschlagenen Mindestmaße für die Pfosten und Balken gegebenenfalls jeweils um den einen oder anderen Zentimeter nach oben an, wenn Du einen tieferen Aushub wünschst.
Tipp:
Als Standard-Orientierungswert für die Schaukelaufhängung gilt eine Höhe von 250 Zentimetern vom Boden aus. Daraus ergibt sich eine Kettenhöhe von 200 Zentimetern, die einen guten Schaukelschwung für kleine und größere Kinder bietet. Beachte auch die Sitzhöhe Deiner lieben Kleinen, die geeignet sein sollte, dass sie selbstständig auf- und absitzen können. Aus den vorgeschlagenen Maßen ergibt sich eine Sitzhöhe von ca. 50 Zentimetern
Schritt 3: Aushub der Bodenlöcher
- Löcher in einem Abstand von je 200 Zentimeter ausheben
Es empfiehlt sich, vor dem Einkauf der Materialien bereits die vier Löcher für die Pfosten auszuheben. So stellst Du sicher, dass die Bodenverhältnisse das sichere Fixieren der Schaukel erlauben und kannst notwendige Anpassungen der Maße vornehmen, was die Länge der Rundpfosten betrifft.
Die vier Löcher haben gemäß der Einkaufs-Checkliste für 250 Zentimeter Breite einen Abstand von jeweils 200 Zentimeter in der Breite und Tiefe zueinander, bilden also ein gedachtes Quadrat.
Schritt 4: Die Einkaufs- und Vorbereitungsliste für Materialien, Werkzeuge und Hilfsmittel
- Benötigte Materialien besorgen
- Werkzeuge und Hilfsmittel bereithalten
Zum Selberbauen eines Schaukelgerüst aus Rundholz benötigst Du:
- 4 Pfosten mit mindestens 12 cm Durchmesser auf 300 cm Länge
- 2 Querbalken zur Stabilisierung mit 12 cm Durchmesser auf 150 cm Länge
- 1 Querbalken für die Schaukelaufhängung mit 15 cm Durchmesser auf 250 cm Länge
- 6 Gewindebolzen in mindestens 24 cm Länge plus jeweils Zugabe für die Höhe der 6 Muttern und 12 Unterlegscheiben; 4 Gewindebolzen in mindestens 27 cm Länge plus jeweils Zugabe für die Muttern und 8 Unterlegscheiben
- Je 1 ausreichend großes Gebinde Garten- und Landschaftsbaubeton sowie Splitt oder Kies zum Auffüllen
- Schaukelbrette(er): Breite ca. 30 cm, Tiefe ca. 15 cm, Stärke ca. 3 cm (Richtwerte)
- Je Schaukelbrett: 2 Schaukelaufhängungen mit Ringösen für Karabinerhaken, 4 Schaukelseile oder -ketten in je 200 cm Länge
- Für den Außenbereich aus Sicherheitsgründen empfehlenswert sind Gewindebolzen mit Muttern, die durch den ganzen Querbalken verschraubt und am anderen Ende mit Muttern fixiert werden.
- Je Schaukelbrett: 4 Schlüsselschrauben mit Stahlring und Muttern, angepasst an die Stärke des Bretts, sodass die Schlüsselschrauben auf der Unterseite mit den Muttern festgezogen werden können
Tipp:
Bei den Schaukelbrettern kannst Du auf vorgefertigte Sitze aus Holz oder Kunststoff zurückgreifen.
Gut vorbereitet ist fast montiert
Halte am besten folgende Werkzeuge und Hilfsmittel griffbereit am Ort des Geschehens:
- Gerüstmontage: starke Bohrmaschine, kräftige Schraubenschlüssel, Maßband, Wasserwaage und den Werkzeugkoffer sowieso
- Verankerung: Behälter und Rührgerät für den Beton, Eimer oder Schubkarre mit Schütte, ggf. Plastikplanen zum Schützen des Bodens bei Arbeiten mit Lasur
Tipp:
Pfostenanker bieten zusätzlichen Schutz vor Verfaulung im Erdreich. Gegen „überirdische“ Witterungseinflüsse helfen bei unbehandelten Rundhölzern entsprechende Holzlasuren.
Schritt 5: Vormontage der Standbeine
- Löcher für die Rundpfosten vorbohren
- Winkel in einem Abstand von 200 Zentimetern verschrauben
- kurze Rundhölzer und Gewindebolzen nach dem gleichen Prinzip montieren
Zum Fixieren der Balken ist es hilfreich, wenn eine zweite Person die Balken stabil festhält, während die Markierungen, Vorbohrungen und Verschraubungen erfolgen. Bei der Montage des Gerüsts geh wie folgt vor: Bohre – mit 50 Zentimeter Abstand vom oberen Ende aus – die vier Rundpfosten vor. Justier während der Verschraubung der Winkel den Abstand von 200 Zentimetern zwischen den Fußenden nach.
Leg nun jeweils die kurzen Rundhölzer zur Stabilisierung so auf den unteren Teil der V-Konstruktion, dass diese seitlich noch etwas herausragen, um diese jetzt nach dem gleichen Prinzip zu montieren, mit den verbliebenen vier 24-Zentimeter-Gewindebolzen und dazugehörigen Unterlegscheiben und Schraubmuttern.
Schritt 6: Vorbereitung des Querbalkens für die Aufhängung
- Haken mit einem geeigneten Abstand am Querbalken verschrauben
Verschrauben und fixieren Sie, entsprechend der Anzahl der Schaukelsitze, die Haken am Querbalken. Beachte bei den Markierungen für die Vorbohrungen die Abstände der Haken zueinander. Bei nur einem Schaukelsitz bildet die exakte Mitte des Balkens den Ausgangspunkt für die Vermaßung der Vorbohrungen.
Bei einer zweisitzigen Schaukel beginnt die erste Bohrmarkierung ca. 70 bis 75 Zentimeter vom Pfostenende aus. Orientier Dich an der Faustregel, dass die Sitze untereinander und gegenüber den Seitenpfosten je einen Abstand von 50 Zentimeter aufweisen.
Schritt 7: Verschraubung und Fixierung des Querbalkens mit den Standbeinen
- Vorbohrungen markieren
- Seiten der Querbalken nacheinander mit den Pfosten verschrauben
Der Querbalken wird mit insgesamt 4 Verschraubungen an den oberen Enden der Standpfosten fixiert – mittels der 27-Zentimeter-Gewindebolzen, Unterlegscheiben und Schraubmuttern. Markier die Vorbohrungen, indem Du mit Unterstützung mindestens einer zweiten Person den Querbalken passend beider Pfostengabeln einjustierst.
Es ist hilfreich, den Querbalken auf einer Seite vollständig zu verschrauben, um dann das zweite Seitenteil im passenden Abstand der Erdlöcher zu befestigen. Ebenfalls zu beachten ist, dass die bereits montierte Aufhängung der Schaukel im Lot bleibt.
Schritt 8: Aufstellen, im Boden verankern und testen
- Schaukelsitze einhängenn
- Splitt zur Hälfte in die Löcher füllen
- Löcher mit Betonmischung auffüllen und Gestell einsetzen
- Nach der Aushärtung die Löcher vollständig mit Splitt auffüllen
Ist das Gestell fertig montiert, kannst Du bereits die Schaukelsitze einhängen. Vor dem Verankern im Boden füllst Du den Splitt in die jeweils 50 Zentimeter tiefen Bodenlöcher bis knapp zur Hälfte auf. Füll dann bis knapp unter die Oberkante die Löcher mit der angerührten Betonmischung und setz – mindestens zu zweit– unmittelbar danach das Gestell in die Löcher und richte es mit der Wasserwaage aus. Nachdem der Beton vollständig ausgehärtet ist, füllst Du die Löcher vollständig bis zum Rand mit weiterem Splitt auf.
Das funktionsbereite Schaukelgerüst sollte abschließend von einem Erwachsenen getestet werden, bevor der Schaukelspaß für die Kinder beginnt.