Rasen anlegen

Rasen anlegen – Von der Vorbereitung bis zur Pflege

Wenn Du Dir in Deinem Garten eine neue oder größere Rasenfläche wünschst, ist das zwar mit einigem Arbeitsaufwand verbunden, aber es ist grundsätzlich auf jedem Boden möglich, einen Rasen anzulegen. Selbst wenn der Boden nicht optimal ist, kannst Du ihn durch gezielte Maßnahmen verbessern.

Die meisten Rasensorten sind nicht anspruchsvoll und wachsen relativ schnell. Für besondere Lagen, wie im Schatten unter einem Baum, stehen Dir spezielle Rasensorten zur Verfügung, die auch bei wenig direkter Sonneneinstrahlung gedeihen.

Den Grundstein für eine schöne und dichte Rasenfläche legst Du durch sorgfältige Vorbereitung des Bodens und die Auswahl der richtigen Rasensorten. Dabei spielen Faktoren wie Bodentemperatur, Nährstoffe und Lichtverhältnisse eine entscheidende Rolle. Mit der richtigen Pflege und passenden Tipps zur Rasenpflege wird Dein Rasen zu einem grünen Schmuckstück in Deinem Garten.

Materialliste

  • Rasensamen
  • Holz- oder Metallpflöcke, etwa 50 cm lang
  • Maurerschnur
  • Sand oder Rindenmulch
  • Rasenkalk
  • Rasenstarterdünger
  • evtl. Flatterband

Werkzeugliste

  • Spaten und Grabegabel
  • Rechen, Nivellierrechen
  • Rasenwalze
  • Rasenmäher

Schritt 1: Rasen anlegen – Welche Rasensorte ist die richtige?

Die Auswahl der richtigen Rasensorte ist entscheidend für die erfolgreiche Rasenneuanlage und sollte Deinen individuellen Bedürfnissen entsprechen. Dabei ist es wichtig, die Bedingungen Deines Gartens und die Nutzung des Rasens zu berücksichtigen.

Hier eine Auswahl der beliebtesten Rasensorten:

  • Zierrasen: Ideal für eine gepflegte Optik, aber weniger strapazierfähig. Wenn Dein Garten hauptsächlich zur Entspannung und für optische Highlights genutzt wird, ist der Zierrasen eine gute Wahl. Er erfordert jedoch im Vergleich zur Blumenwiese intensive Pflege.

  • Spiel- und Sportrasen: Diese Rasensorte ist besonders robust und widerstandsfähig gegen Belastungen. Perfekt für Haushalte mit Kindern oder Haustieren, die den Rasen beanspruchen. Spielrasen hält auch intensiven Aktivitäten stand, wächst jedoch schnell und erfordert häufiges Mähen.

  • Schattenrasen: Optimal für schattige Bereiche unter Bäumen und Sträuchern, wo wenig direkte Sonneneinstrahlung vorhanden ist. Diese Rasensorten sind speziell an solche Bedingungen angepasst und bilden trotzdem eine dichte Grasnarbe. Schattenrasen wächst vergleichsweise langsam.

  • Blumenwiese: Wenn Du Dir einen lebendigen, mit Wildblumen durchsetzten Rasen wünschst, ist eine Blumenwiese das richtige Saatgut. Sie bietet nicht nur eine farbenfrohe Optik, sondern auch Lebensraum für Insekten und trägt zur biologischen Vielfalt bei.

Bei der Wahl der richtigen Rasensorte solltest Du auch die Bodentemperatur und die Nährstoffversorgung berücksichtigen. Eine gründliche Vorbereitung und die richtige Auswahl des Saatguts sind der Schlüssel zur erfolgreichen Rasenneuanlage.

Rasen anlegen Schritt 1

Schritt 2: Fläche abstecken und Boden vorbereiten

Der Boden ist das Fundament für Deinen zukünftigen Rasen. Eine gründliche Vorbereitung ist entscheidend, um optimale Wachstumsbedingungen für die Rasensaat zu schaffen. Diesen Arbeitsschritt solltest Du etwa eine Woche vor der geplanten Aussaat im frühen Herbst oder im Frühjahr durchführen. So wird sichergestellt, dass sich der Boden setzen kann und die Nährstoffe gleichmäßig verteilt werden.

Fläche abstecken

Beginne damit, die Fläche abzusteken, auf der Du den Rasen anlegen möchtest. Schlage an den Ecken und den Seiten der geplanten Fläche kleine Pfosten in die Erde und verbinde diese mit einer Maurerschnur. Diese Methode sorgt für geradlinige und gleichmäßige Kanten, die Deinem Rasen eine professionelle Optik verleihen. Achte darauf, die Fläche genau zu vermessen, um die benötigte Menge an Saatgut oder Rollrasen zu berechnen und den Quadratmeter genau zu bestimmen.

Boden vorbereiten

Innerhalb der abgesteckten Fläche geht es nun darum, alle vorhandenen Gewächse zu beseitigen. Entferne Sträucher, Pflanzen und sämtliche Unkraut vollständig, um Platz für die neue Rasenneuanlage zu schaffen. Dies verhindert späteres Wachstum von unerwünschten Pflanzen zwischen den Rasengräsern.

Anschließend ist es wichtig, den Boden etwa 20 cm tief umzugraben. Diese Tiefe ermöglicht eine gute Durchlüftung und sorgt für den nötigen Bodenschluss. Verwende dazu eine Motorhacke oder eine Grabegabel, um den Boden aufzubrechen. Entferne dabei sorgfältig alle Wurzeln früherer Pflanzen, Steine und andere Hindernisse, die das Wachstum der Rasengräser beeinträchtigen könnten.

Durch das Umgraben lockerst Du den Boden auf und förderst die Durchlässigkeit für Wasser und Nährstoffe. Dies ist besonders wichtig, um Staunässe zu vermeiden und die Grasnarbe gesund zu halten. Jetzt ist Dein Boden bereit für die nächsten Schritte der Rasenneuanlage!

Rasen anlegen Schritt 2

Schritt 3: Bodenqualität überprüfen und verbessern

Ein gesunder Boden ist die Basis für einen robusten und schönen Rasen. Daher ist es wichtig, die Bodenqualität zu überprüfen und gegebenenfalls zu verbessern. Die richtigen Nährstoffe und die ideale Bodenbeschaffenheit fördern das Wachstum der Rasengräser und verbessern die Rasenpflege langfristig.

Tipps zur Verbesserung der Bodenqualität

Beginne mit einer gründlichen Analyse der Bodenbeschaffenheit. Wenn Dein Boden besonders sandig ist, mische Rinderhumus unter, um die Struktur zu verbessern und die Wasserspeicherung zu erhöhen. Dies hilft, Trockenheit vorzubeugen und sorgt dafür, dass die Nährstoffe besser gehalten werden.

Ein lehmiger Boden hingegen muss aufgelockert werden, um Staunässe zu vermeiden. Grabe in den oberen 15 cm Quarzsand unter, um die Durchlässigkeit zu erhöhen und die Bodenstruktur zu lockern. Dies verbessert die Belüftung und fördert das Wurzelwachstum der Rasensorten.

Im Idealfall erhält die umgegrabene Fläche eine 15 cm dicke Schicht aus hochwertigem Mutterboden, die reich an Nährstoffen ist. Diese Schicht bildet die Grundlage für ein starkes Wachstum und eine dichte Grasnarbe.

Kalkgehalt und Nährstoffe

Überprüfe den Kalkgehalt des Bodens. Ein pH-Wert über 5,5 ist ideal für die meisten Rasensorten. Sollte der pH-Wert niedriger sein, streue etwas Rasenkalk auf den umgegrabenen Boden, um den Säuregehalt zu neutralisieren und die Bodenbedingungen zu optimieren.

Um dem Rasen eine Starthilfe für einen guten Wuchs zu geben, verwende zusätzlich einen Rasenstarterdünger. Dieser liefert die notwendigen Nährstoffe für das anfängliche Wachstum. Arbeite den Dünger und den Kalk gründlich mit einem Rechen in den Boden ein, um eine gleichmäßige Verteilung zu gewährleisten.

Mit diesen Maßnahmen schaffst Du die idealen Bedingungen für die Aussaat und den späteren Erfolg Deiner Rasenneuanlage.

Rasen anlegen Schritt 3

Schritt 4: Grundlage für eine ebene Rasenfläche herstellen

Eine ebene Rasenfläche ist nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch einfacher zu pflegen und zu mähen. Die finale Vorbereitung des Bodens ist entscheidend, um eine gleichmäßige Grasnarbe zu gewährleisten und die besten Wachstumsbedingungen zu schaffen.

Finale Vorbereitungen

Beginne damit, den Boden mit einer Rasenwalze oder einem Nivellierrechen zu verdichten. Dies sorgt für einen guten Bodenschluss und verhindert später, dass sich der Boden ungleichmäßig setzt. Eine feste Unterlage ist wichtig, um Staunässe zu vermeiden und die Wurzeln der Rasengräser optimal zu unterstützen.

Nachdem der Boden verdichtet wurde, wässere die gesamte Fläche gründlich. Dies hilft, den Kalk und den Starterdünger gleichmäßig im Boden zu verteilen und die Nährstoffe für das Wachstum verfügbar zu machen. Achte darauf, dass die gesamte Fläche ausreichend feucht ist, ohne dass Wasser stehen bleibt.

Ruhephase

Lasse den Boden für Deinen neuen Rasen eine Woche lang ruhen. Diese Ruhephase ermöglicht es dem Boden, sich zu setzen und den Kalk sowie den Starterdünger ihre optimale Wirkung zu entfalten. Durch die Ruhephase werden die Bedingungen für die kommende Aussaat verbessert und der Boden kann sich stabilisieren.

Rasen anlegen Schritt 4

Schritt 5: Rasen anlegen – Die Aussaat des Rasens

Die Aussaat ist ein entscheidender Schritt in der Rasenneuanlage, da sie den Grundstein für ein gleichmäßiges und gesundes Wachstum legt. Etwa eine Woche nach der Bodenvorbereitung kannst Du mit der Aussaat der Rasensamen beginnen.

Aussaat bei windstillem Wetter

Wähle einen windstillen Tag für die Aussaat, um zu verhindern, dass die Rasensamen vom Wind verweht werden und ungleichmäßig verteilt werden. Du kannst die Samen mit der Hand verstreuen, aber für ein gleichmäßigeres Ergebnis empfiehlt sich die Verwendung eines Streuwagens. Fülle eine Mischung aus Mutterboden und Rasensamen in den Behälter des Streuwagens und schiebe ihn einmal quer und einmal längs über die gesamte Fläche. Die kleinen Löcher im Boden des Wagens sorgen dafür, dass das Gemisch gleichmäßig auf der Erde verteilt wird.

Besondere Aufmerksamkeit für die Rasenkanten

Wenn Du um die Fläche einen kleinen Graben gezogen hast, bestreue diesen besonders intensiv mit Rasensamen. So wird Deine Rasenkante sehr dicht und definiert, was die späteren Pflegearbeiten erleichtert und die Optik verbessert.

Einharken und Boden festigen

Harke die Rasensamen vorsichtig in den Boden ein, sodass sie leicht mit Erde bedeckt sind. Dies schützt die Samen vor Vogelfraß und sorgt für einen guten Bodenschluss, der das Keimen unterstützt. Gehe anschließend mit der Rasenwalze über die gesamte Fläche, um die Samen fest in die Erde zu drücken. Wenn Dir keine Rasenwalze zur Verfügung steht, kannst Du Holzbretter verwenden, die Du Stück für Stück auslegst und feststampfst. Entferne die Bretter nach dem Festigen wieder.

Ruhephase für das Keimen

Nun solltest Du dem Rasen Ruhe gönnen, um zu keimen und die ersten hauchzarten Grashalme hervorzubringen. Spanne Flatterband um die Fläche, um sie abzugrenzen und Deine Familienmitglieder darauf hinzuweisen, dass sie den Bereich nicht betreten sollen. Dies schützt die jungen Halme und ermöglicht ein gleichmäßiges Wachstum.

Rasen anlegen Schritt 5

Schritt 6: Rasensamen pflegen und das Wachstum fördern

Nach der Aussaat beginnt die entscheidende Phase der Rasenpflege, in der Du das Wachstum der jungen Grashalme fördern musst. Diese Pflege ist entscheidend, um einen dichten und gesunden Rasen zu entwickeln.

Regelmäßige Bewässerung

In den nächsten Wochen besteht Deine Hauptaufgabe darin, den Rasen regelmäßig zu wässern, um das Wachstum zu unterstützen. Besonders in trockenen Phasen benötigen die Rasensamen ausreichend Feuchtigkeit, um sich gut entwickeln zu können. Verwende einen Rasensprenger oder einen Wasserschlauch mit breitem Strahl, um eine gleichmäßige Bewässerung sicherzustellen. Achte darauf, dass der Boden feucht, aber nicht zu nass ist, um Staunässe zu vermeiden, die den Wurzeln schaden könnte.

Beobachtung des Wachstums

Nach etwa zwei Wochen werden die ersten zaghaften Grashalme sichtbar. Es ist normal, dass das Wachstum anfangs ungleichmäßig ist. Beobachte den Rasen genau und passe die Bewässerung an, um das Wachstum zu harmonisieren. Die jungen Halme sind empfindlich und sollten nicht betreten werden, um Schäden zu vermeiden.

Erstes Mähen

Erst wenn die Grashalme eine Höhe von etwa 10 cm erreicht haben, kannst Du Deinen neu angelegten Rasen bei trockenem Boden erstmals mähen. Das erste Mähen ist wichtig, um die Grasnarbe zu verdichten und das Wachstum der Halme zu fördern. Stelle sicher, dass der Rasenmäher scharfe Klingen hat, um die Halme sauber zu schneiden.

Mit der richtigen Pflege und regelmäßiger Bewässerung wird Dein Rasen in den kommenden Wochen und Monaten zu einer grünen Oase in Deinem Garten heranwachsen.

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