Moos im Rasen entfernen – so geht es richtig
Starker Moosbefall ist nicht nur unschön, er macht Ihrem Rasen auch zu schaffen. Die Grünfläche ist weniger belastbar, Moosstücke können sich lösen und die blanke Erde darunter freilegen. Bändigen Sie den Moosbefall – und erfahren Sie hier, wie Sie die Stellen effektiv entfernen und so erneutem Befall vorbeugen.
Wie kommt es zur Ausbreitung von Moos im Rasen?
Um Moos im Rasen effektiv bekämpfen zu können, ist es hilfreich, die Ursachen für die Ausbreitung von Moos zu kennen. Grundsätzlich kann Moos im Rasen nur gedeihen, wenn der Rasen durch nicht optimale Standortbedingungen oder eine mangelhafte Rasenpflege geschwächt ist. So begünstigen Nährstoff- und Lichtmangel, verdichtete Böden, Staunässe und ein zu niedriger Boden-pH-Wert („saurer Boden“) die Ausbreitung von Moos. Zu seltenes Rasenmähen und ein zu tiefer Rasenschnitt fördern den Wuchs von Moos ebenfalls. Moos verbreitet sich durch Sporen , die mit dem Wind über weite Entfernungen, zum Beispiel aus angrenzenden Waldstücken, eingetragen werden. Eine „Infektion“ des Rasens mit Moossporen zu verhindern, ist also praktisch unmöglich. Deshalb kommt der regelmäßigen Entfernung von Moos und präventiven Maßnahmen eine besonders große Bedeutung zu.
Rasen vertikutieren
Das
regelmäßige Vertikutieren
Ihres Rasens ist die wichtigste Maßnahme zum Entfernen von Moos. Beim Vertikutieren wird der Rasen mechanisch von Moos und Unkraut befreit. Außerdem beugt das Vertikutieren einer Verfilzung des Rasens vor und sorgt so für eine
gute Bodendurchlüftung und Wasserdurchlässigkeit
. Zum Vertikutieren des Rasens benötigen Sie einen Vertikutierer. Dieses Gerät hat etwa die Größe eines kleinen Rasenmähers und lässt sich leicht bedienen. Wenn Sie sich keinen eigenen
Vertikutierer kaufen möchten, können Sie diesen in vielen hagebau-Märkten ausleihen.
Der Rasen sollte kurz nach Beginn der Wachstumsphase
Ende März bis Anfang April
während einer trockenen Witterungsphase vertikutiert werden. Es empfiehlt sich, den Rasen vor dem Vertikutieren recht kurz zu mähen. Stellen Sie den Vertikutierer so ein, dass die Messer maximal 2 bis 3 mm in den Boden schneiden. Fahren Sie den Rasen mit dem Vertikutierer in regelmäßigen Bahnen oder einem Schachbrettmuster ab. Bei
starkem Moosbefall
müssen Sie einige Stellen wahrscheinlich mehrfach bearbeiten. Beim Vertikutieren fallen teilweise große Mengen Moos an. Verfügt Ihr Vertikutierer über keinen Fangkorb, müssen Sie das Moos abharken.
Rasen nachsäen
Durch gründliches Vertikutieren wird die Grasnarbe zuerst etwas geschädigt und es können kahle Stellen im Rasen entstehen. Diese Schadstellen schließen sich allerdings meist schnell wieder. Sie können die Regeneration Ihres Rasens beschleunigen, indem Sie etwas Rasen nachsäen. Achten Sie nach dem Säen auf eine ausreichende Bewässerung des Rasens.
Rasen düngen
Nährstoffmangel schwächt Ihren Rasen und fördert so die Ausbreitung von Moos . Düngen Sie Ihren Rasen daher nach dem Vertikutieren und Nachsäen. Um die Düngung gezielt auf Ihren Rasen abzustimmen, empfiehlt sich ein Bodentest für Rasenflächen. Die Ergebnisse des Tests zeigen Ihnen, welche Nährstoffe dem Rasen fehlen und mit welchem Dünger Sie diese am besten ersetzen können. Auch eine kontraproduktive Überdüngung mit zum Beispiel Stickstoff können Sie mit einem Bodentest vermeiden. Möchten Sie keinen Bodentest vornehmen, ist ein Langzeituniversaldünger für Rasen in der Regel eine gute Wahl. Meistens müssen Sie Ihren Rasen jedoch mehrmals im Jahr düngen.
Rasen kalken
Um einen zu sauren Boden in den für Rasen optimalen pH-Bereich zu bringen, müssen Sie Ihren Rasen kalken. Dies verlangsamt die Ausbreitung von Moos. Sandige Böden gelten als zu sauer, wenn der pH-Wert unter 5,5 abfällt. Bei lehmigen Böden wird dieser Wert bereits bei einem pH-Wert von ca. 6,5 erreicht. Vor der Kalkung sollten Sie den Boden-pH-Wert mit einem Schnelltest messen. So können Sie die erforderliche Kalkmenge mithilfe der Dosierungsempfehlungen auf den Gebinden genau festlegen.
Moosvernichter
Moosvernichter mit dem Wirkstoff Eisensulfat lassen viele Moose absterben und führen dem Rasen gleichzeitig den Nährstoff Eisen zu. Moosvernichter zeigen Ihre volle Wirkung erst nach etwa 10 Tagen . Dann können Sie das abgestorbene Moos abharken. Moosvernichter beseitigen jedoch nicht die eigentlichen Ursachen des Moosbefalls. Außerdem können Moosvernichter sehr hartnäckige Flecken auf Haut, Plattenwegen und Kleidung hinterlassen. Für auf dem Rasen spielende Kinder und Haustiere stellen Moosvernichter ein Gesundheitsrisiko dar. Tragen Sie beim Ausbringen des Moosvernichters Schutzbrille, Handschuhe und eine Atemmaske.