Kratzbaum selber bauen – Schritt für Schritt
Du möchtest Deinem Stubentiger ein individuelles Kratz- und Spieleparadies bauen? Informiere Dich hier, welches Material dafür geeignet ist und wie Du am besten vorgehst.
Viele gute Gründe für einen Kratzbaum
Jede Katze hat einen natürlichen Kratztrieb und verspürt das Bedürfnis, sich die Krallen zu wetzen. Das Wetzen der Krallen ist vergleichbar mit dem Schärfen eines Messers. Beim Kratzen werden zudem abgestorbene Krallen sowie Schmutzpartikel entfernt. Damit Katzen diesem angeborenen Kratztrieb nachgehen können, gehört ein Kratzbaum zur Grundausstattung für jeden Katzenbesitzer. Ein geräumiger Kratzbaum bietet dabei nicht nur Flächen zum Schärfen der Krallen, sondern dient gleichzeitig als Kletterbaum und als gemütliche Liegewiese. Wenn Wohnungskatzen ihren Kratztrieb nicht an speziellen Kratzmöbeln und Kratzbrettern ausleben können, vergreifen sie sich früher oder später an Holzmöbeln, Postern und an Raufasertapeten. Ein Kratzbaum mit Klettermöglichkeiten zum Toben lässt bei Wohnungskatzen erst gar keine Langeweile aufkommen. Der Kratzbaum ist mit seinen bequemen Flächen und Höhlen gleichzeitig ein Rückzugsort für Katzen, die ihre Ruhe haben wollen.
Alles für die Katz: Kratzbaum, Kletterbaum, Kratztonne
Auf die Anforderungen anspruchsvoller Stubentiger zugeschnitten sind diese robusten Kratzmöbel als Kletterbaum und Alternativen zum Kratzbaum:
- Kratzbäume mit Sisal-umwickelten Stämmen und zwei bis drei Ebenen mit Liegeflächen
- Kletterbäume mit drei Etagen oder mehr zum Klettern mit unterschiedlichen Liegeflächen
- Deckenspanner in Deckenhöhe (meistens höhenverstellbar)
- Kratztonnen in der Form eines runden Gefäßes mit Sisal-Bespannung und Liegefläche innen
- Kletterwände bestehend aus mehreren Einzelelementen zur Wandmontage
- Kratzbrett mit Sisal-Bespannung zur Wandmontage
Kratzbaum selber gestalten: Was muss ich beachten?
Mit einem Kratzbaum der Marke Eigenbau bastelst Du für Deinen Stubentiger ein maßgeschneidertes Kratzmöbelstück. Auch bei fertigen Kratzbäumen müssen Katzenhalter früher oder später Hand anlegen, wenn sich die Bespannung aus Sisal löst oder vom Wetzen der scharfen Krallen kaputt ist. Bei der Planung des Kratzbaums solltest Du vor allem auf folgende Punkte achten:
- Eine ausreichende Stabilität des Kratzmöbelstücks, besonders bei großen Katzen
- Lösungsmittelfreien Leim mit geringem Eigengeruch
- Mindesthöhe von 1,20 Metern
- Der Kratzbaum sollte mindestens eine gepolsterte Liegefläche haben
- Optimal ist eine Höhle als Rückzugsort
- Es dürfen keine scharfen Kanten vorhanden sein
Ein selbstgebauter Kratzbaum, der sorgfältig aus hochwertigen Materialien gefertigt wurde, kann jahrelang halten. Lediglich die Umwicklung der Stämme aus Sisal musst Du wahrscheinlich alle paar Jahre erneuern. Der Kratzbaum lässt sich jedoch problemlos neu mit Sisal-Tauwerk bespannen, sodass Du nicht gleich den kompletten Kletterbaum entsorgen musst. Immerhin gewöhnen sich Katzen auch an „ihre“ persönlichen Kratzmöbel und umweltfreundlich ist eine langjährige Verwendung allemal.
Kratzbaum selber bauen: Schritt-für-Schritt Bauanleitung
Für den Bau eines Kratzbaums erhältst Du kostengünstige Materialien. In unserem Kauf- und Materialratgeber für den Bau von Kratzbäumen findest Du viele Tipps, worauf Du beim Kauf von Bezugsstoffen oder Sisal für einen Kratzbaum achten solltest. Ein Kratzbaum mit zwei Ebenen (Bodenplatte, Liegefläche) wird folgendermaßen montiert:
Schritt 1: Montage der Bodenplatte
- Holzplatte mit passenden Bodenleisten montieren
- Obere Seite der Platte mit Stoff beziehen
Wenn Du einen Katzenkratzbaum selber baust, beginnst Du mit dem Aufbau der Bodenplatte. Dieses Element hält den Kratzbaum sicher auf der Erde und sollte daher besonders stabil ausgelegt sein. Verwende daher für den Boden des Kratzbaums eine Holzplatte und rundherum passende Bodenleisten. Das Holzbrett kannst Du auch im Handel auf die gewünschte Größe zuschneiden lassen. Für den Zuschnitt der umlaufenden Bodenleisten eignet sich eine Feinsäge mit Gehrungslade. Schraube nun die Kantenleisten umlaufend an das Brett an. Nun wird die obere Seite der Holzplatte mit einem Teppich oder einem anderen geeigneten Stoff bezogen. Den Teppich befestigst Du mit Leim und einem handelsüblichen Tacker. Beziehe auch die Seitenkanten mit Teppichstücken.
Schritt 2: Stämme mit Sisal beziehen
- Baumstamm zuschneiden und fixieren
- Stamm mit Sisalseil umwickeln und befestigen
Säge den Baumstamm, der ausreichend stabil für einen Standfuß ist, auf die gewünschte Länge zurecht und fixiere das für einige Zentimeter mit Klebeband umwickelte Sisalband an einem Ende mit einer Schraube. Nun wird der Stamm von unten nach oben mit dem Sisalseil umwickelt. Trage hierfür jeweils eine dünne Schicht Leim von unten nach oben auf. Achte darauf, das Seil beim Aufwickeln straff zu spannen und bespanne den kompletten Stamm bis zum oberen Abschluss. Hier kannst Du das Ende des Seils mit Kleber fixieren. Falls Du mehrere Plattformen planst, kannst Du auch einen Baumstamm frei von Sisal lassen und so eine echten Naturkratzbaum schaffen.
Schritt 3: Liegefläche bauen
- Robuste Holzplatte auswählen
- Löcher auf der Unterseite vorbohren
Verwende für die Plattform des Kratzbaums ebenfalls eine stabile Holzplatte und bohre auf der Unterseite mit einem Bohrmobil die Löcher für die spätere Montage vor. Beziehe die Holzplatte (nach der Endmontage!) ebenso wie die Bodenplatte rundum mit einem robusten Teppich für mehr Bequemlichkeit für die kleinen Vierbeiner.
Schritt 4: Montage der Einzelteile
- Stamm mit der Bodenplatte verbinden
- Liegefläche auflegen und verschrauben
- Liegefläche mit Stoff beziehen
Zum Schluss wird die Bodenplatte mit dem Stamm verbunden. Auf den Stamm setzt Du die Liegefläche auf. Hierzu musst Du die jeweiligen Elemente verschrauben. Bohre die Bodenplatte von der Unterseite für Schrauben (z. B. 6 mm) vor. Nun kannst Du den Stamm aufsetzen und mit einem Akkuschrauber festschrauben. Setze nun die vorgebohrte Liegefläche auf und verschraube diese von oben. Achte hierbei darauf, dass die Schraubenköpfe bündig mit der Platte abschließen. Nun kannst Du auch die Liegefläche mit einem Teppich oder einem anderen flauschigen Material bespannen. Tacker den Bezugsstoff hierzu unterhalb der Platte fest und ziehe diesen einmal über die komplette Oberfläche und führe ihn wieder zur Unterseite. Der Teppich wird rundum mit Leim festgeklebt. Beklebe auch die restlichen Kanten mit Stücken des Teppichs. Im Anschluss sollte der Leim noch eine Weile aushärten.