Komposter selber bauen – Schritt-für-Schritt-Anleitung

Gut durchgerotteter Kompost ist ein hochwertiger, kostengünstiger Dünger, welcher außerdem die Struktur Deines Gartenbodens verbessert. Mit etwas handwerklichem Geschick kannst Du einen Komposter einfach selber bauen. Unsere einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt Dir, wie es geht.

Tipps zum richtigen Kompostieren kannst Du hier abrufen!

Inhaltsverzeichnis

1. Materialliste
2. Werkzeugliste
3. Geeigneten Standort auswählen und vorbereiten
4. Pfähle im Boden verankern
5. Rück- und Seitenwände montieren
6. Bretter für Vorderwand zuschneiden und mit Abstandshaltern versehen
7. Holzlatten als Führungsschienen befestigen
8. Bretter nach Bedarf in Führungsschienen einlegen
9. Weitere Komposter-Kammern errichten

Materialliste

• 4 angespitzte Holzpfähle mit einem Durchmesser von ca. 8 cm und einer Länge von ca. 150 cm
• 28 Bretter mit den Maßen 100 x 10 x 2 cm (Länge x Breite x Stärke)
• 2 Holzlatten mit den Maßen 100 x 4 x 4 cm
• 21 Holzstückchen als Abstandshalter für die Vorderseite mit den Maßen von ca. 3 x 3 x 2 cm
• Nägel mit einer Länge von ca. 3 cm
• Kreuzschlitz-Holzschrauben 5 x 60 mm
• evtl. Holzschutzfarbe

Werkzeugliste

• Spaten
• Fäustel-Hammer
• Vorschlaghammer
• Wasserwaage
• Zollstock
• Akku-Schrauber mit Kreuzschlitzeinsatz
• Säge
• evtl. Pinsel

Möchtest Du möglichst lange Freude an Deinem Komposter haben, solltest Du für den Bau widerstandsfähiges Holz wie Lärche verwenden. Dieses ist teurer als Kiefern- oder Fichtenholz. Dafür verrottet Lärche nicht so schnell wie die genannten Weichhölzer. Der Ratgeber zum Baustoff Holz hilft bei der Auswahl!

Schritt 1: geeigneten Standort auswählen und vorbereiten

• Komposter im Halbschatten platzieren

Damit Dein Kompost sich nicht zu stark erwärmt und zu schnell austrocknet, sollte dieser möglichst im Halbschatten errichtet werden. Geeignet sind zum Beispiel Standorte unter lichten Bäumen. Beim Kompostieren kann es zur Freisetzung von Gerüchen kommen. Weiterhin zieht der Komposter zahlreiche Insekten an. So sind Komposter-Standorte direkt neben der Terrasse des Nachbarn oder unter dem Schlafzimmerfenster nicht unbedingt die beste Wahl. Ebne den Bodenbereich am Komposter-Standort ein. Entferne an der Oberfläche verlaufende Wurzeln, damit diese nicht in den Komposter einwachsen.

Schritt 2: Pfähle im Boden verankern

• 90cm Abstand von Pfahl zu Pfahl
• 45 - 50cm tief

Die 4 Pfähle werden mit einem Abstand von ca. 90 cm in den Boden geschlagen, so dass diese ein Quadrat bilden. In weichen Böden kannst Du die Pfähle direkt mit Fäustling und Vorschlaghammer in den Boden schlagen. Es empfiehlt sich, die Pfähle die ersten 10 bis 15 cm mit einem leichteren Fäustel-Hammer in den Boden zu treiben, bevor Du zum schweren Vorschlaghammer greifst. So lässt sich die Pfahlrichtung besser kontrollieren. Bei hartem Boden musst Du die ersten 20 bis 30 cm des Bodens möglicherweise aufgraben, da sich die Pfähle sonst nur schwer ausreichend tief in den Boden schlagen lassen.

Hat der Pfahl die nötige Tiefe erreicht, füllst Du die Erde schrittweise wieder ein und stampfst diese dabei mit dem Fäustel-Hammer oder Vorschlaghammer an. Für einen sicheren Halt sollten die Pfähle ca. 45 bis 50 cm in den Boden gerammt werden. Kontrolliere die senkrechte Ausrichtung der Pfähle während des Einschlagens immer wieder mit der Wasserwaage und korrigiere die Ausrichtung ggf. durch Zug am Pfahl.

Schritt 3: Rück- und Seitenwände montieren

• 7 Bretter pro Seite
• Abstand zwischen den Brettern einhalten

Verschraube jeweils 7 Bretter an den beiden Seitenwänden und der Rückwand. Achte dabei darauf, dass zwischen den Brettern jeweils ein Abstand von ca. 3 cm verbleibt. Dieser Abstand ist für die Belüftung des Komposters nötig.

Schritt 4: Bretter für Vorderwand zuschneiden und mit Abstandshaltern versehen

• Abstandsbretter kürzen und Material für Abstandshaltern nutzen

Für eine leichtere Befüllung und Entleerung wird die Vorderseite des Komposters mit herausnehmbaren Brettern versehen. Bestimme die nötige Länge für die Bretter, indem Du den Abstand an der Innenseite der Seitenwände misst. Kürze dann die 1-Meter-Bretter entsprechend mit einer Säge. Damit auch die Vorderseite des Komposters luftdurchlässig ist, werden die Bretter jeweils an der Unterseite mit kleinen hölzernen Abstandshaltern versehen. Nagel diese am besten an die Bretter. Alternativ kannst Du kleine Schrauben verwenden.

Schritt 5: Holzlatten als Führungsschienen befestigen

• Führunggschiene nicht zu eng anschrauben

Verschraube jeweils 1 Holzlatte parallel zu den vorderen Pfählen an der Innenseite der Seitenwände mit einem Abstand von ca. 2, 3 bis 2,5 cm zum Pfahl, so dass zwischen Pfählen und Holzlatte eine Führungsschiene für die vorderen Bretter entsteht. Setze die Schrauben dazu am besten an den Außenseiten der Seitenwände an. Die Breite der Führungsschiene sollte etwas größer sein als die Stärke der Bretter. In einer zu engen Führung können sich die Bretter sonst leicht verkeilen, wenn diese durch Feuchtigkeit aufquellen.

Schritt 6: Bretter nach Bedarf in Führungsschienen einlegen

• Nutze so viele Bretter wie Du möchtest

Du kannst einzelne Bretter der Vorderwand schnell und einfach nach Bedarf in die Führungsschienen einlegen. So lässt sich zum Beispiel bei einem nur wenig gefüllten Komposter eine Schubkarre direkt über die nicht vollständig geschlossene Vorderseite in den Kompost entleeren. Bei der Entnahme von Kompost oder zum Umschichten des ganzen Komposts kannst Du die Bretter nach und nach entfernen. So ist der Kompost bequem von vorne entnehmbar.

Schritt 7: Weitere Komposter-Kammern errichten

• Falls Dir ein Komposter nicht reicht, baust Du direkt an.

Möchtest Du später weitere Komposter-Kammern bauen, kannst Du diese analog zu den oben genannten Schritten errichten. Entscheidest Du Dich gleich von Anfang an für einen Komposter mit zum Beispiel drei Kammern, lässt sich der Bau etwas vereinfachen. So kannst Du die Rückwand in einem Stück bauen , indem Du hierfür durchgehende Bretter mit einer Länge von 3 Metern verwendest.