Grill selber bauen – die Tipps der Profis
Jeder erfahrene Grill-Profi denkt irgendwann darüber nach, seinen eigenen Holzkohlegrill im Garten zu bauen. Ein gemauerter Grill lenkt die Blicke auf sich und trotzt der Witterung im Winter, zudem können Sie sich beim Bauen am Grill kreativ ausleben. In der Schritt-für-Schritt-Anleitung erfahren Sie alle Tipps, wie Sie Ihren neuen Grill rechtzeitig zur nächsten Grillparty fertig bauen.
Material- und Werkzeugliste
- Ziegel (je nach Größe in ausreichender Menge)
- Ggf. Klinker zum Verkleiden des Bogens
- Feuerfesten Mörtel
- Betonmischung fürs Fundament oder alternativ Bodenplatte
- Verzinktes Eisen oder Flachstahl für Grillrost-Halterung (ca. 10 cm breit, Länge = Breite des Grillrosts)
- Wasserwaage
- Winkel
- Mörteleimer
- Kelle
- Stützschablonen
Schritt 1: Grill-Standort für das Bauen im Garten auswählen
- Ebener Untergrund
- Nähe zur Küche
- Windgeschützt
Der erste Schritt beim Bauen des Grills ist gleich einer der wichtigsten: die Auswahl eines passenden Standorts im Garten. Die Fläche auf dem Rasen muss eben sein, sonst steht Ihr Garten-Grill nach dem Bauen schief. Eine Nähe zur Küche ist für das Grillen sinnvoll, damit Sie mit dem Grillgut nur kurze Wege im Garten zurücklegen müssen. Weht der Wind an einer bestimmten Stelle im Garten meistens in Richtung des Nachbarn? Dann sollten Sie den Grill aufgrund der Rauchentwicklung hier besser nicht bauen.
Schritt 2: Fundament für den Gartengrill bauen
- Bodenplatten in der Regel ausreichend
- Gegossenes Fundament langfristig stabiler
Wie beim Aufbau des Gartenhauses oder einer Terrassenüberdachung gilt auch beim Selbstbau-Grill, dass ein solides Fundament nicht fehlen darf. In diesem Fall kommt es Ihnen entgegen, dass der vergleichsweise leichte Grill geringere Anforderungen an die Stabilität stellt. Statt ein Fundament zu bauen, können Sie für den Gartengrill also einfach eine Bodenplatte nutzen. Die Bodenplatte weist zudem den Vorteil geringer Kosten auf. Das gegossene Fundament ist jedoch langfristig stabiler.
Entscheiden Sie sich für das gegossene Fundament, heben Sie vor dem Bauen zuerst eine Grube mit einer Tiefe von mindestens 30 cm aus. Gießen Sie dann das Fundament und ziehen Sie die Oberfläche glatt. Dann warten Sie mit dem weiteren Bau, bis der Beton durchgehärtet ist. Möchten Sie den Grill auf der gepflasterten Terrasse und nicht auf der Erde bauen, legen Sie zwischen die erste Mauerschicht und die Terrasse am besten ein Mörtelbett aus.
Schritt 3: Grill mauern
- Feuerfesten Mörtel nutzen
- Erste Mauerschicht so sorgfältig wie möglich bauen
- Versatz einbauen
Nun geht es an das Mauern des Grills. Wählen Sie im Garten einen rechteckigen Grundriss für das Bauen des Grills und mauern Sie eine erste Schicht von Steinen darauf. Für die Verbindung mit dem Fundament wählen Sie besser einen feuerfesten Mörtel. Das Bauen der ersten Mauerschicht sollte so gerade wie möglich erfolgen. Wenn Sie hier bereits beim Mauern Fehler machen, setzen sich diese in der gesamten Grill-Mauer fort. Werkzeuge wie eine Wasserwaage und ein Winkel sind beim Errichten der ersten Schicht hilfreich.
Mauern Sie eine Schicht auf die andere, bis Sie die gewünschte Höhe erreicht haben. Geben Sie jeder Schicht beim Bauen einen gewissen Versatz, um ein natürliches Erscheinungsbild der Mauer zu erzielen und ihre Stabilität zu verbessern. Eine Viertel bis zu einer halben Ziegellänge ist als Versatz sinnvoll. Senkrecht verlaufende Fugen würden am Garten-Grill nämlich sehr unnatürlich aussehen. Denken Sie daran, überstehenden Mörtel noch beim Bauen laufend abzutragen und glatt zu streichen. Überschüssiger Mörtel muss sofort entfernt werden, damit er nicht am Grill aushärtet.
Schritt 4: Stützschablone für den Segmentbogen fertigen
Für den Segmentbogen des Grills setzen Sie Stützschablonen ein. Die Schablonen können für kleinere Grills aus Gipskarton gefertigt sein, ansonsten wählen Sie ein stabiles Holz. Bereiten Sie diese Schablonen am besten vor, noch bevor Sie mit den eigentlichen Arbeiten am Gartengrill begonnen haben. Ansonsten wären eine Unterbrechung der Arbeit und das erneute Anrühren des Mörtels erforderlich.
Schneiden Sie aus dem Gipskarton mit dem Cuttermesser zwei Mal einen Bogen mit den passenden Maßen aus. Das gelingt zum Beispiel, wenn Sie die gewünschte Form des Grills auf dem Gipskarton am Boden mit den Steinen auslegen und den späteren Innenraum auscuttern. Die beiden ausgeschnittenen Gipskartonscheiben (Bogenschablonen) platzieren Sie dann nebeneinander im Grill, damit Sie die Steine anschließend darauf anordnen können.
Schritt 5: Segmentbogen für den Grill bauen
Den Bogen fertigen Sie aus nebeneinander platzierten und hochkant stehenden Steinen. Die Steine müssen für die Mauer - ebenso wie die Ziegel - vermörtelt werden. Über die Mauersteine bauen Sie dann bei Bedarf eine Klinkerschicht. Damit runden Sie den Bogen optisch ab. Hinten und an den Seiten bauen Sie von innen im Grillraum eine zweite Steinreihe. Diese dient der Einrahmung der Feuerfläche und schafft gleichzeitig die Voraussetzungen für das Montieren der Halterung für den Grillrost.
Schritt 6: Die Halterung für den Gartengrill
Bevor Sie den Grillrost einsetzen können, benötigen Sie eine passende Halterung. Verzinktes Eisen oder Flachstahl bietet sich hierfür an. Legen Sie auf beiden Seiten die Eisen auf die Steine und halten Sie dabei einen bestimmten Abstand ein, den Sie vorher festlegen. Mit Mörtel können Sie die Eisen fixieren. Noch einmal mauern Sie darauf von innen seitlich und hinten eine weitere Steinreihe, womit Sie die Arbeiten am Gartengrill abschließen. Jetzt können Sie den Rost endlich auf die Halterung legen und schon bald das erste Grillgut aus der Küche herbeiholen.