Gartenmauer bauen – Schritt für Schritt
Eine Gartenmauer kann viele Funktionen haben - Sie kann als Sichtschutz für mehr Privatsphäre dienen oder als Dekoelement in die Gartengestaltung eingebunden werden. Der Vorteil daran ist, Sie können eine Gartenmauer, die Ihren Wünschen entspricht, ganz einfach selber bauen. In der praktischen Schritt-für-Schritt Anleitung von Hagebau finden Sie alles, was Sie dafür wissen müssen.
Schritt 1: Wie wollen Sie Ihre Gartenmauer gestalten?
Ehe Sie überhaupt das Material einkaufen, überlegen Sie, wie Sie Ihre Gartenmauer gestalten möchten: Soll es eine niedrige wellenförmige Einfassung für Ihre Blumenbeete werden, eine hüfthohe optische Abgrenzung zum neuen Swimming-Pool im Garten oder eine mannshohe Mauer als Begrenzung Ihres Grundstücks? Für eine geschmackvolle Beetbegrenzung sind beispielsweise runde Palisaden aus Holz oder Terrakotta oft schöner als Mauern. Überlegen Sie auch, ob Sie hellen Sandstein, rote Mauersteine oder eher einen dunklen Anthrazitton verwenden möchten. Mauersteine aus Beton sind einfach zu verbauen und günstig in der Anschaffung. Eine Natursteinmauer hat einen ganz besonderen Charme, ist aber auch schwieriger zu bauen.
Schritt 2: Erlaubnis einholen
Handelt es sich um eine Begrenzungsmauer für Ihr Grundstück, müssen Sie außerdem bestimmte Bauvorschriften beachten. Fragen Sie sicherheitshalber beim Amt nach, ehe Sie Ihre Gartenmauer bauen, denn im schlimmsten Fall müssen Sie Ihr Bauwerk sonst wieder abreißen. Sprechen Sie auch mit Ihren Nachbarn. Diese werden vielleicht gar nicht glücklich sein, wenn hinter ihren romantischen Rosenbüschen auf einmal eine Wand aus graue Mauersteinen emporwächst. Vielleicht können Sie gemeinsam die Gartenmauer gestalten, sodass jede Seite glücklich ist. Vielleicht verständigen Sie sich aber auf einen anderen Sichtschutz , z. B. aus Holz.
Schritt 3: Skizze und Materialliste erstellen
Nun können Sie an die Arbeit gehen und Ihre Gartenmauer bauen. Legen Sie eine Skizze Ihres Gartens an und zeichnen Sie den exakten Verlauf der zukünftigen Mauer ein. Achten Sie darauf, dass die Mauer Ihrem Gemüsebeet nicht das Sonnenlicht nimmt oder den erfrischenden Windhauch im Sommer blockiert. Nehmen Sie Maß und errechnen Sie daraus, wie viele Mauersteine Sie für Ihre Steinreihen benötigen. Stellen Sie nun Ihre Einkaufsliste zusammen.
Dies benötigen Sie, wenn Sie eine Gartenmauer bauen:
- Mauersteine
- Fertigmörtel
- Bitumenplatte
- Mischbottich
- Maurerkelle
- Wasserwaage
- Richtschnur
Schritt 4: Fundament angießen
Bei einer kleineren Gartenmauer genügt auch ein Fundament aus Fertigmörtel, in den Sie Bitumenpappe einlegen. Diese schützt Ihre zukünftige Mauer vor Feuchtigkeit, die aus dem Erdboden aufsteigt. Entfernen Sie wenn notwendig zunächst den Rasen oder den weichen Erdboden, sodass eine Vertiefung von etwa 10 cm entsteht, die dem Verlauf der Mauer entspricht. Rühren Sie den Fertigmörtel an und verteilen Sie ihn auf dem Fundament. Nun legen Sie die Bitumenpappe darauf und verteilen eine weitere Lage Mörtel. Lassen Sie Ihr Fundament sorgfältig trocknen.
Bei einer hohen Gartenmauer zur Grundstücksbegrenzung sind sogar 50 - 80 cm sinnvoll, die Sie mit der Schaufel oder einem geliehenen Minibagger ausheben. Dieses Fundament füllen Sie dann mit Beton. Hierfür benötigen Sie neben Sand und Zement zusätzlich auch einen Betonmischer in dem Sie den Beton anrühren.
Schritt 5: Erste Reihe mauern
Ist das Fundament trocken, spannen Sie eine Richtschnur entlang des geplanten Mauerverlaufs. Nehmen Sie sich Zeit beim Mauern der ersten Reihe und prüfen Sie jeden Stein mit der Wasserwaage. Der weitere Erfolg Ihrer Gartenmauer hängt davon ab, dass die erste Reihe gerade und eben ist. Klopfen Sie jeden Stein mit der Maurerkelle fest.
Schritt 6: Weitere Reihen mauern
Ist die erste Reihe gelungen, können Sie den Rest Ihrer Gartenmauer bauen. Dazu tragen Sie mit der Maurerkelle den Mörtel auf die untere Reihe, legen den neuen Stein darauf und drücken ihn an. Achten Sie darauf, dass Sie die Reihen stets „versetzt“ mauern, sodass die Fugen nicht übereinander liegen. Verwenden Sie dafür in jeder zweiten Reihe am Anfang der Mauer einen halben Stein. Denken Sie daran, für jede Reihe Ihre Richtschnur neu zu spannen und immer wieder mit der Wasserwaage zu prüfen, ob die Mauer gerade ist. Sie können die Steine mit einem Gummihammer in Position bringen. Machen Sie so weiter, bis Sie die gewünschte Höhe erreicht haben.
Schritt 7: Die Gartenmauer verschönern
Wenn Sie eine Gartenmauer selber bauen, haben Sie viele Freiheiten bei der Gestaltung. Statt einer schnurgeraden Mauer können Sie auch eine leicht geschwungene Mauer bauen, zum Beispiel um zwei Bereiche Ihres Gartens optisch voneinander zu trennen. In den obersten ein bis zwei Reihen können Sie Lücken lassen, in die Sie später Blumentöpfe und -kästen stellen. Alternativ können Sie rankende Pflanzen wie Rosen oder Efeu am Fuß Ihrer Mauer anpflanzen, die später an den Steinen hinaufwachsen.
Optionaler Schritt 8: Die Mauer verputzen
Eine rustikale Gartenmauer aus Sandstein oder Basalt wird in der Regel nicht zusätzlich verputzt, denn das rohe Steinwerk macht ihren Charme aus. Haben Sie Ihre Gartenmauer aus gewöhnlichen Ziegelsteinen gebaut, können Sie sie nun als letzten Arbeitsschritt verputzen. Sehr beliebt ist schneeweißer Putz, der Ihrem Garten einen Hauch von Griechenland verleiht. Zunächst tragen Sie den Unterputz auf, der eventuelle Unebenheiten im Mauerbau ausgleicht. Er muss 24 Stunden trocknen und wird dann abgerieben. Nun tragen Sie den dekorativen oberen Putz auf. Achten Sie beim Kauf darauf, dass Ihr gewünschter Putz wetterfest ist!
Die klassische Gartenmauer als Alternative
Möchten Sie lieber flexibel bleiben, wenn Sie Ihren Garten planen? Es muss nicht unbedingt eine feste, mit Mörtel gebaute Gartenmauer sein. Überlegen Sie, ob Sie stattdessen eine klassische Gartenmauer bauen, bei der Sie lediglich unterschiedlich geformte Natursteine aufeinanderlegen und die Zwischenräume mit Erdboden sichern. Eine solche Mauer aus Natursteinen ist nicht zur sicheren Grundstücksbegrenzung geeignet, kann jedoch im Garten ihren eigenen windschiefen Charme entfalten. Durch den Erdboden im Mauerwerk wird Ihre Gartenmauer schon bald mit Gräsern und Wildblumen bewachsen sein und wenn Sie Glück haben, bauen Vögel ihr Nest in einer größeren Lücke oder es ziehen Frösche ein. Ideal für alle, die Ihren Garten ohnehin am liebsten in ein Biotop verwandeln möchten!