Fundament für das Gartenhaus selber bauen – Die Schritt-für-Schritt-Anleitung
Ein solider Stand ergibt sich für das Gartenhaus erst mit einem soliden Fundament. Je nach Art des gewählten Fundaments musst Du bei der Errichtung anders vorgehen. In der Schritt-für-Schritt-Anleitung erfährst Du alles, was Du hierzu wissen musst.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Tipps zum Fundamentbau für das Gartenhaus
Vor der Errichtung des Fundaments müssen ein paar Fragen geklärt sein – nur so erreichst Du für Dein Gartenhaus aus Holz die erforderliche Stabilität:
- Wie stark soll Dein Fundament sein?
- Wo möchtest Du Dein Gartenhaus im Garten aufstellen und das Fundament anlegen?
- Welche Art von Fundament kommt infrage?
Wenn Du Dir bei der Beantwortung der Fragen nicht sicher bist, solltest Du einen Statiker beauftragen. Unterliegt die Errichtung des Gartenhauses besonderen Vorschriften, ist die Beratung durch einen Experten besonders wichtig. Im Bauplan des Gartenhauses findest Du hierzu wichtige Angaben. Zudem solltest Du Dich bereits um eine Baugenehmigung für das neue Gartenhaus gekümmert haben.
Rohre für Wasser, Abwasser und Strom sollten bereits während der Errichtung des Fundaments eingebracht werden. Und wenn Du Dich für weitere Tipps zum Thema Gartenhaus-Bau interessierst, schau mal in den Gartenhaus-FAQs in unserem Ratgeber vorbei.
Checkliste Werkzeug
- Wasserwaage
- Maurerschnur
- Holzpflöcke
- Schubkarre
- Eimer
- Spaten
- Gummihammer
- Maurerkelle
- Rüttelstampfer, Rüttelplatte
Plattenfundament anlegen
Schritt 1: Fläche ausmessen, abstecken und markieren
- Überstand von 20 cm einplanen
- Maurerschnur zum Abstecken
- Auf rechte Winkel achten
- Diagonale zur Prüfung messen
Bestimme die Grundfläche für das Gartenhaus und übertrage die ermittelten Maße auf die Platte. Kalkuliere einen Überstand von 20 cm ein, so erhöhst Du die Standfestigkeit. Für das Abstecken verwendest Du Maurerschnur. Das Band fixierst Du im Boden mit Pflöcken oder Stangen. Achte darauf, dass sich alles im rechten Winkel befindet. Miss dazu die Diagonalen aus: Sind diese gleichlang, hast Du alles richtig gemacht. Geh jetzt mit einem Markierungsspray die Schnur entlang und markiere die Fundamentfläche auf dem Boden.
Schritt 2: Gefälle prüfen
- Bei Gefälle muss das Fundament entsprechend angepasst werden
Nimm eine Richtlatte mit Wasserwaage und überprüfe, ob der Boden ein Gefälle aufweist. Setz die Waage am höchsten Punkt am Fundament an. Je größer das Gefälle ist, desto höher muss das Fundament am niedrigsten Punkt aus dem Boden ragen, um das Gefälle auszugleichen.
Schritt 3: Fundamentfläche ausheben
- 25 - 30 cm tief ausheben
Der Graben muss so tief sein, dass die Randsteine ein klein wenig über das Bodenprofil hinausragen. Außerdem musst Du bedenken, dass die Steine auf eine Schotterschicht mit einer Höhe von etwa 20 cm gesetzt werden. Die markierte Fläche muss deshalb bis zu einer Tiefe von etwa 25 bis 30 cm ausgehoben werden.
Schritt 4: Kies auftragen und verdichten
- 20 cm Kiesschicht
Nun füllst Du die Kiesschicht auf, die eine Höhe von etwa 15 cm haben sollte. Die Verdichtung der Materialschicht erfolgt mit einem Rüttelstampfer bzw. mit einer Rüttelplatte. Die Kiesschicht muss aber auch nach dem Verdichten eine Höhe von mindestens 20 cm aufweisen, damit Du für das spätere Bauwerk eine tragende Schicht mit ausreichender Stabilität erhälst. Füll so lange Kies nach, bis das gegeben ist.
Schritt 5: Fundament erneut abspannen
- Vorbereitung für die nächste Schicht
Verwende wieder die Stahlstangen, um das Fundament noch einmal abzuspannen. Der zusätzliche Arbeitsraum ist dieses Mal aber nicht erforderlich – es reichen die reinen Fundamentmaße. Spanne die Schnüre auf die Höhe, auf der die Randsteine abschließen sollen. Auch hier musst Du wieder die Einhaltung des rechten Winkels überprüfen.
Schritt 6: Beton verteilen
- Beton dem Mischverhältnis entsprechend auftragen
Falls in der Nähe viele Bäume wurzeln sollten, fasse das Fundament zusätzlich mit Rasenkantenplatten ein. So verhinderst Du das Eindringen der flachen Wurzeln in das Fundament.
Rühr Beton in einem Eimer an. Misch den Trockenbeton mit Wasser erdfeucht an. Das Mischverhältnis steht auf der Packung. Trage dann den Beton dort auf der Schotterschicht auf, wo später die Randsteine stehen sollen. Trage den Beton ruhig dick auf, die Steine sinken darin später ohnehin noch ein.
Schritt 7: Randsteine setzen
- Randsteine in Lot und Waage befestigen
Setze jetzt die Randsteine einen nach dem anderen und klopfe diese mit einem Gummihammer im Beton fest. Die Maurerschnur hilft bei der Ausrichtung. Die Überprüfung erfolgt mit der Wasserwaage. Der Randstein muss in Lot und Waage sein. Kipp dann noch Beton an den Rand der Steine, um einen stabilisierenden Keil zu schaffen. Auf diese Weise solltest Du etwa ein Drittel der Höhe der Steine einbetonieren. Ziehe den Beton anschließend mit einer Maurerkelle schräg und glatt ab.
Tipp:
Für das bündige Abschließen kann es erforderlich sein, Steine zu kürzen. Markiere den Stein an der gewünschten Schnittstelle mit Kreide und zertrenne ihn dann am besten mit einem Winkelschleifer. Trage hierfür unbedingt einen Mund- und Gehörschutz, um dich vor der Staubentwicklung zu schützen. Nach Abschluss dieser Arbeit muss der Beton etwa einen Tag lang trocknen.
Schritt 8: Schotter verteilen
- Schotterschicht = Randsteinhöhe – Plattenhöhe – Splittschichthöhe – 10 Prozent Verdichtung
Wie viel Schotter Du nun noch für das Innenleben des Fundaments benötigst, ist abhängig von der Plattenhöhe, der Höhe der Splittschicht und vom Maß, um das sich der Schotter noch verdichtet. Plane für die Splittschicht eine Höhe von 5 cm ein und für die Verdichtung des Schotters 10 Prozent. Zieh die drei Maße von der Höhe der Randsteine ab und Du erhälst Sie die Höhe der Schotterschicht:
Schotterschicht = Randsteinhöhe – Plattenhöhe – Splittschichthöhe – 10 Prozent Verdichtung
Gib den Schotter in das Fundament und verteile ihn gleichmäßig mit einer Harke. Arbeite lagenweise und verdichte zwischendurch mit der Rüttelplatte. Diese Schicht sollte eine Höhe von etwa 10 cm besitzen. Danach folgt eine Schicht Pflastersplitt mit 5 cm Höhe. Achte auch hier auf die gleichmäßige Verteilung. Ziehe das Kiesbett am besten noch einmal mit einer Latte mit ausreichender Länge glatt.
Schritt 9: Gehwegplatten verlegen
- Fugenabstand berücksichtigen
Auf dem Kies legst Du nun die Terrassenplatten oder Pflastersteine auf. Ist eine Kürzung der Platten mit dem Winkelschleifer erforderlich, solltest Du darauf achten, dass die Steine der ersten und letzten Reihe ungefähr gleich breit sind, um ein harmonisches Gesamtergebnis zu erhalten. Berücksichtige dabei den Fugenabstand von 5 mm. Die Platten klopfst Du mit dem Gummihammer ein.
Tipp:
Fugenkreuze eignen sich hervorragend, um den notwendigen Fugenabstand zwischen den Platten während des Verlegens einzuhalten. Diese Abstandhalter steckst Du zwischen die Platten bzw. zwischen die Platten und die Randsteine.
Schritt 10: Einschlämmen
- Schräg über die Fugen arbeiten
Die Fugen schlämmst Du jetzt mit Verlegesand und Wasser ein. Verteil den Sand auf der Fläche und arbeite ihn mit dem Besen in die Fugen ein. Hierbei musst Du schräg vorgehen, sonst kehrst Du den Sand sofort wieder aus den Fugen heraus. Das Wasser für das Einschlämmen verteilst Du einfach mit dem Gartenschlauch. Da der Sand nachrieselt, musst Du den Schritt vielleicht nach etwa zwei bis drei Tagen wiederholen.
Schritt 11: Ränder verfüllen
- Ränder mit Verlegesand befüllen und feststampfen
Greif nun noch einmal zum Verlegesand, um die Ränder des Fundaments damit zu verfüllen. Verwende einen Holzpflock, um den Sand anzustampfen und zu verdichten.
Fundamentplatte in Eigenarbeit bauen
Bodenplatten mit Stahlbewehrung kannst Du auf tragfähigen Böden für schwere Gartenhäuser verwenden. So gehst Du beim Aufbau vor:
Schritt 1: Fläche abstecken
- 10 - 15 cm Rand einplanen
Markiere die Grundfläche für das Gartenhaus und plane dabei einen Rand von etwa 10 bis 15 cm ein.
Schritt 2: Ausschachten
- 35 cm tief ausschachten
Innerhalb der Markierung schachtest Du die Fläche bis zu einer Tiefe von etwa 35 cm aus. Baumwurzeln müssen gründlich entfernt werden, diese könnten sonst das Fundament beschädigen.
Schritt 3: Randschalung anlegen
- Randschalung mit Brettern konstruieren
Aus Schalbrettern formst Du die Randschalung an den Rändern der Grube.
Schritt 4: Kies auftragen und verdichten
- 15 cm Kiesschicht
Auf der Grubensohle muss eine Kiesschicht mit einer Dicke von 15 cm aufgebracht werden. Mit einer Rüttelplatte lässt sich der Kies verdichten.
Schritt 5: PE-Folie auslegen
- Feuchtigkeitssperre aus PE-Folie
Lege jetzt eine PE-Folie auf der Kiesschicht aus. Damit erreichst Du die wichtige Feuchtigkeitssperre.
Schritt 6: Bodenplatte gießen
- Mit Stahlmatten die Stabilität erhöhen
Die Bodenplatten werden mit Beton gegossen und eine Armierung aus Stahlmatten eingebracht. Damit erhöhst Du die Stabilität des Fundaments.
Schritt 7: Oberseite plan ziehen
- Abschließende Arbeiten
Mit einem Abzieher ziehst Du nun die Oberfläche plan.
Ringfundament anlegen
Schritt 1: Fläche ausmessen
- Maurerschnur spannen
- Diagonale prüfen
Miss die Fläche aus und steck diese mit Stahlstangen ab. Gib ringsum noch 30 Zentimeter Arbeitsraum hinzu. Spanne entlang der Stahlstangen eine Maurerschnur um die abgesteckte Fläche. Miss die Diagonalen aus. Sind diese gleich lang, verfügen alle Ecken über den benötigten Winkel von 90 Grad.
Schritt 2: Gefälle überprüfen
- Mit Wasserwaaage prüfen und anpassen
Prüfe, ob der Boden ein Gefälle aufweist. Setze dazu eine Richtlatte mit Wasserwaage waagerecht am höchsten Punkt des geplanten Fundaments an. Somit liegt das Bauwerk später nicht unter der Grasnarbe. Ein Gefälle von beispielsweise 5 cm ist unerheblich und lässt sich beim Verschalen problemlos ausgleichen. Bei einem derart kleinen Gefälle ist ein Extraaushub nicht erforderlich.
Tipp:
Je größer das Gefälle ist, desto höher muss das Fundament am niedrigsten Punkt aus dem Boden herausragen, um das Gefälle auszugleichen.
Schritt 3: Fundamentfläche markieren
- Fundamentfläche mit Markierungsspray vorbereiten und abstechen
Markiere die Fundamentfläche mit Markierungsspray – die 30 cm Arbeitsraum kannst Du dieses Mal weglassen. Stich die Grasnarbe mit einem Spaten entlang der Schnur ab und bereite so die Fundamentfläche vor. Miss von dieser Linie ausgehend noch einmal die Breite des Fundamentgrabens nach innen.
Ein Beispiel zur Veranschaulichung: Besitzt Dein Fundamentgraben eine Breite von 50 cm, erhälst Du später eine Fundamentbreite von 20 cm – Du musst nämlich die Stärke der Schalungsbretter und etwas Arbeitsraum mit einplanen. Markiere auch diese Linien mit Markierungsspray.
Schritt 4: Fundamentgraben ausheben
- 40 cm tief ausheben
Hebe den Fundamentgraben aus. Typisch ist eine Fundamenttiefe von etwa 40 cm. Je nachdem, wie frostsicher Dein Bauwerk sein soll, solltest Du die Fundamenttiefe entsprechend anpassen.
Wichtig: Die Frostgrenze ist von Deiner Region abhängig. Informiere Dich besser vorab über die möglichen Tiefsttemperaturen.
Schritt 5: Schalungsrahmen bauen und Dielen verschrauben
- Äußeren und inneren Rahmen fertigen
Damit die Dielen eine passende Schalung für das Fundament ergeben, musst Du diese zusägen. Du benötigst insgesamt vier Bretter, aus denen Du zuerst den äußeren Schalungsrahmen zusammensetzt. Zwei Bretter sollten eine Länge von vier Metern und zwei Bretter eine Länge von drei Metern aufweisen. Die Bretter verschraubst Du zur Befestigung über Eck.
Wiederhole diese Arbeiten für die innere Schalung mit entsprechend kürzeren Brettern, zum Beispiel mit einer Länge von 2,8 und 3,8 Metern. In diesem Fall lässt sich zwischen den Rahmen ein 20 cm breites Fundament herstellen.
Schritt 6: Äußeren und inneren Schalungsring einsetzen
- In Waage positionieren
Setze den äußeren Schalungsring in den Fundamentgraben. Prüfe mit einer Wasserwaage, ob die Schalung in Waage ist. Sollte dies nicht der Fall sein, gleiche das Gefälle durch die Anbringung zusätzlicher senkrechter Holzlatten aus. Diese befestige mit einer Bohrmaschine und Schrauben.
Positioniere den inneren Schalungsring im Fundamentgraben. Achte auch bei der inneren Schalung darauf, dass sie in Waage ist und die Diagonalen gleich lang sind. Andernfalls musst Du ebenso wie bei der äußeren Schalung nacharbeiten.
Schritt 7: Äußeren und inneren Schalungsring verbinden
- Querlatten zur Verbindung nutzen
Verbinde die beiden Schalungsringe miteinander. Hierfür kannst Du Querlatten verwenden, die Du an den Schalungsbrettern wiederum per Schrauben und Bohrmaschine fixierst.
Schritt 8: Beton mischen
- Zum Mischen empfehlen wir Dir einen Quirlaufsatz bzw. Rührquirl für Deine Bohrmaschine
Gib eine Gartenbetonmischung und Wasser in einen Mischeimer und verrühre die Zutaten gründlich miteinander. Ein Quirlaufsatz für die Bohrmaschine erleichtert diese Arbeit. Das exakte Mischverhältnis entnimmst Du der Beschreibung auf dem Beton.
Schritt 9: Graben auffüllen
- Mit Richtlatte glatt ziehen
Verwende den angerührten Beton, um den Graben damit aufzufüllen. Anschließend ziehst Du das Fundament mit einer Richtlatte oder mit einem Rest Holzlatte ab und sorgst so für eine ebene Oberfläche.
Schritt 10: Fundament abdecken und trocknen lassen
- 5 - 6 Tage austrocknen lassen
Das Fundament lässt Du über Nacht trocknen. Decke es dazu mit einer Plane ab und sichere es dadurch gegen Wind. Lass das Fundament insgesamt fünf bis sechs Tage trocknen, bis es vollständig ausgehärtet ist. Die Schalung kannst Du bereits nach einem Tag entfernen, wenn der Beton abgebunden hat.
Schritt 11: Innenraum füllen
- Kies oder Terrassenplatten
Je nachdem, wofür Du das Fundament einsetzen möchtest, kannst Du den Innenraum individuell befüllen. Lege ihn zum Beispiel mit Terrassenplatten aus, setze weitere Betonstreifen oder fülle den Innenraum mit Kies auf.
Punktfundament anlegen
Das Punktfundament setzt sich aus Einzelfundamenten zusammen. Der Vorteil liegt im sparsamen Betonverbrauch, der Boden im Garten muss aber tragfähig sein. So erfolgt die Errichtung:
Schritt 1: Position markieren
- Auch hier mit Maurerschnur arbeiten
Die Position der einzelnen Punktfundamente muss mit Maurerschnur markiert werden. Die Punktfundamente liegen unter den tragenden Mauern bzw. den Fundamentbalken.
Schritt 2: Ausschachten
- 80 cm tief ausschachten
Schachte Löcher mit quadratischer Form aus, die 80 cm tief sein sollten. Die Fläche beträgt 35 x 35 cm. Ist die Bodenfrostgefahr hoch, grab 100 cm tief.
Schritt 3: Schalung anlegen
- Schalung anfertigen und einsetzen
Eine Schalung dient bei lockeren Böden der Stabilisierung des Fundaments und sollte daher in jedem Fall verwendet werden.
Schritt 4: Punktfundamente betonieren
- Mischverhältnis beachten
Jetzt kannst Du die Punktfundamente betonieren.
Schritt 5: Betonanker anbringen
- Mit Wasserwaage prüfen
In Abhängigkeit vom verwendeten Holz-Gartenhaus kann es notwendig sein, in den noch flüssigen Beton Betonanker einzulassen. Diese sorgen für eine zusätzliche Fixierung für die Fundamentbalken oder die Pfeiler.