Bodenbeläge im Vergleich: Von Parkett bis PVC
Ob Du Dein Haus oder Deine Wohnung renovierst oder ganz neu gestaltest: Der Bodenbelag hat großen Einfluss auf die Wohnatmosphäre und sollte daher mit Bedacht ausgewählt werden. Hier erfährst Du, welche Vor- und Nachteile die verschiedenen Bodenbeläge mitbringen und für welchen Zweck und welche Räume sich welcher Belag eignet.
Bodenbeläge - Zum SortimentTeppichboden: Versuch's mal mit Gemütlichkeit
Ein Teppichboden zählt zu den beliebtesten Bodenbelägen. Er sorgt für ein angenehmes Raumklima, dämpft effektiv den Trittschall und verbessert den Wärmeschutz. Vor allem im Schlafzimmer ist Teppichboden üblich, er wirkt allerdings auch in Wohnräumen und im Flur sehr wohnlich. Zudem lässt sich der Teppich mit etwas Geschick auch selbst verlegen. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen drei Teppichboden-Varianten:
- Nadelvlies
- Schlinge
- Velours
Nadelvlies besteht aus Kunstfasern und ist sehr strapazierfähig. Es zählt zu den günstigsten Materialien für Teppichböden und kommt gerne in stark beanspruchten Räumen zum Einsatz, zum Beispiel im Flur. Nadelvliesteppiche sind überaus strapazierfähig und schmutzabweisend. Auch Feuchtigkeit macht dem Material wenig aus.
Ein Schlingenteppich besteht in der Regel aus einem Mischgewebe: In eine Tragschicht aus Synthetik werden geschlossene Schlingen aus Kunstfasern oder Naturmaterialien eingelassen.
Velours-Teppichboden ist im Prinzip ähnlich aufgebaut wie der Schlingenteppich, nur sind die Schlingen aufgeschnitten. Das sorgt für eine besonders weiche Oberfläche. Der Nachteil: Die aufgeschnittenen Schlingen nehmen Schmutz leichter auf, sodass der Velours-Teppichboden häufiger gereinigt werden sollte.
Kleine Materialkunde für den Teppichboden
Textile Bodenbeläge können aus Kunst- oder Naturfasern bestehen. Hier unterscheidet man diese Materialien:
Material | Beispiele und Eigenschaften |
Pflanzliche Fasern | Jute, Seegras, Sisal oder Kokos sind strapazierfähig und eignen sich für Bereiche wie Flur und Küche. |
Synthetik | Polyacryl, Polyamid und Polyester kommen vor allem bei preisgünstigem Teppichboden zum Einsatz. Sie sind widerstandsfähig und schmutzabweisend. |
Naturmaterialien | Wolle wird vor allem für sehr hochwertige Teppichböden eingesetzt. Das Material ist schmutzabweisend und langlebig. Häufig kommt es auch als Mischgewebe mit Baumwolle oder synthetischen Stoffen zum Einsatz. |
Laminat: Der pflegeleichte Bodenbelag in variabler Optik
Laminat ist in Wohnbereichen immer mehr im Kommen, besonders beliebt ist helles Laminat. Es stehen jedoch viele weitere Farbvarianten zur Auswahl, darunter Holz-, Keramik- oder Fliesen-Optik. Die beliebteste Laminat-Variante ist die Holz-Optik. Dabei weist der Bodenbelag heute vielfach eine derart hohe Qualität auf, dass er von Echtholz-Parkett oder Schiffsboden-Dielen kaum noch zu unterscheiden ist.
Laminat besteht aus einer Trägerplatte – meist eine Span- oder Faserplatte – und einer Dekorplatte aus Kunststoff oder Papier, die mit Kunstharz beschichtet ist. Laminat ist außerdem sehr strapazierfähig und einfach zu verlegen. So eignet sich der Bodenbelag sowohl für stark beanspruchte Bereiche als auch für Wohnräume.
Mit dem passenden Werkzeug können auch Laien-Handwerker Laminat auslegen. Die meisten modernen Laminat-Varianten bestehen aus einem Steck- oder Klicksystem. Hier erfährst Du, wie Du beim Verlegen des Laminats vorgehst. Ein weiterer Vorteil des pflegeleichten Bodenbelags: Du kannst ihn auf nahezu jedem Untergrund auslegen – direkt auf dem Estrich, auf einem vorhandenen Holzboden, auf PVC, Stein- oder Fliesenboden sowie auf Teppich. Um Trittschall effektiv zu dämpfen, legst Du eine entsprechende Folie zwischen Boden und Laminat. Diese sorgt zudem für mehr Bodenwärme.
Tipp:
Laminat lässt sich auch dann verwenden, wenn Deine Räume über eine Fußbodenheizung verfügen. Wichtig: Du benötigst eine Dampfsperre, damit das Laminat keine Feuchtigkeit ziehen und von unten aufquellen kann.
Die Eigenschaften von Laminat
Laminat ist für Wohnräume, aber auch für gewerbliche Räume und Nutzflächen aus vielerlei Gründen beliebt. Diese Eigenschaften kannst Du von Deinem Laminatboden erwarten:
- unempfindlich gegen Stöße und Kratzer
- lichtbeständig
- einfach zu reinigen
Parkett: natürliche Behaglichkeit
Ein Boden aus Echtholz wirkt warm und wohnlich, ist sehr lange haltbar und lässt sich nach hoher Beanspruchung mehrfach abschleifen. Ein Nachteil von Parkett: Die Oberfläche kann im Vergleich zum robusten Laminat leicht zerkratzen.
Ähnlich wie Laminat besteht auch der Naturholz-Boden aus mehreren Schichten, die sich in ihrer Holzart unterscheiden. Die untere Schicht muss lediglich hohen Anforderungen in puncto Härte gerecht werden. Die obere lässt sich in verschiedene Klassen einteilen, die sich insbesondere in ihrer Dicke und dem Format der Platten bestimmen. Für Wohnräume sind dies die gängigsten Varianten:
Mehrschicht-/Fertig-Parkett | Die bereits versiegelten Dielenbretter oder Parkett-Stücke lassen sich vergleichsweise einfach auch selbst verlegen. Die Holzschicht ist in der Regel bis zu 2,5 Millimeter dick. |
Zwei-Schicht-Parkett | Für Altbauten mit Differenzen in der Bodenhöhe eignet sich Zwei-Schicht-Parkett besonders gut, da es diese ausgleicht. |
Massiv-Parkett | Der Boden besteht vollständig aus massivem Hartholz und kann bis zu 22 Millimeter Dicke aufweisen. Das macht Massiv-Parkett sehr langlebig. |
Stab-Parkett | Auch Stab-Parkett kann 22 Millimeter oder noch dicker sein. Das Maß der Stäbe kann variieren, sodass diese Parkettart sehr flexibel zu verlegen ist. |
Mosaik-Parkett | Die typische Optik verleiht dieser Variante ihren Namen: Mosaik-Parkett wird aus Holzlamellen gefertigt. Seine Dicke beträgt bis zu 8 Millimeter. Ein Vorteil: Durch die geringe Bauhöhe lässt es sich auch gut über Fußbodenheizungen auslegen. |
Tipp:
Je dicker die Nutzschicht, desto häufiger lässt sich Parkett abschleifen – und desto langlebiger ist der Bodenbelag. Bei jedem Schleifvorgang werden bis zu 0,5 Millimeter von ihm abgetragen. Ein Parkettboden mit einer Nutzschicht von 2 Millimetern lässt sich folglich nur ein Mal abschleifen.
PVC-Böden: Vielfältige Optik und pflegeleichte Eigenschaften
PVC-Böden, auch Vinylböden genannt, haben sich in den vergangenen Jahren zu einer interessanten Alternative zu Laminat und Parkett entwickelt. Der vielseitige Bodenbelag wird heute in Wohnräumen gerne in Laminat- oder Dielenoptik verlegt. So erweist er sich als günstiger, robuster und pflegeleichter Ersatz für Parkett, wenngleich Optik und Haptik nicht ganz an das Naturmaterial heranreichen.
PVC besteht aus dem Kunststoff Polyvinylchlorid, wird in Rollen ausgelegt und passgenau geschnitten. Somit ist das Verlegen von PVC auch für Laien sehr einfach zu bewerkstelligen.
PVC-Böden sind im Prinzip für alle Wohnräume geeignet und haben zahlreiche Vorteile. Sie sind
- wasserfest
- pflegeleicht
- antistatisch
- für Allergiker geeignet
- unempfindlich gegenüber Schmutz
Fliesen: Der Klassiker für Nutzräume
Fliesen erfreuen sich vor allem im Bad und in der Küche großer Beliebtheit. Auch in Fluren oder anderen stark beanspruchten Bereichen sind die pflegeleichten Keramik-Bodenbeläge praktisch einsetzbar. Mittlerweile sind Fliesen in den verschiedensten Formaten, Beschaffenheiten und Optiken erhältlich. So gibt es Großformate, die mehr als 0,25 Quadratzentimeter groß sind, und Mosaikfliesen mit einer Größe von maximal zehn Zentimetern Länge. Mit diesen Fliesen-Varianten lassen sich auch kreative Bodenmuster realisieren.
Tipp:
Fliesen speichern Wärme und lassen sich so optimal über Fußbodenheizungen einsetzen.
Fliesen: pro und contra
Die keramischen Bodenbeläge bieten zahlreiche Vorteile, allerdings auch Nachteile. Im Folgenden findest Du einen Überblick über die Eigenschaften von Fliesen. Hier zeigen wir dir, wie man Fliesen ordentlich verfugt.
Vorteile von Fliesen | Nachteile von Fliesen |
pflegeleicht | hoher Trittschall |
feuchtigkeitsbeständig | hartes Laufgefühl |
in rutschfesten Varianten erhältlich | ohne Fußbodenheizung kaltes Laufgefühl |
auch frostbeständig für Außenbereiche verfügbar | |
viele verschiedene Optiken und Beschaffenheiten |